Frische Beeren sind eins der vielen Highlights im Sommer. Klein, süß, manchmal sauer, fast immer lecker – so lassen sich Beeren kurz und knapp beschreiben. Mit frischen Beeren lassen sich unzählige leckere Gebäcke zubereiten – vom klassischen Streuselkuchen, über Torten und Cupcakes… alles schmeckt mit frischen Beeren gleich viel besser! Die beliebtesten Beeren sind mit Sicherheit Himbeeren, Erdbeeren und Blaubeeren – natürlich gibt es hier noch viel mehr! Eine der etwas unterschätzten Beerensorten ist meiner Meinung nach die Stachelbeere. In Deutschland weit verbreitet, aber irgendwie doch nicht ganz so beliebt, hab ich immer das Gefühl. Ganz zu unrecht! ;)

Wer Stachelbeeren schon einmal selbst gepflückt hat, wird gemerkt haben, dass der Name hier nicht wirklich Programm ist. Auf den ersten Blick mag es vielleicht so aussehen, als ob Stachelbeeren mit den namensgebenden Stacheln übersät wären, aber das ist mehr Schein als Sein. Ich würde das eher als Härchen oder Flaum bezeichnen… wenn überhaupt etwas davon auf der Schale zu finden ist. Viele Stachelbeeren sind eher mittelmäßig mit »Stacheln« ausgestattet und ziemlich glatt ;)
Je nachdem wo man sich in Deutschland befindet, werden Stachelbeeren anders genannt – viele gehen auf die »Stacheln« gar nicht erst ein ;) Stachelbeeren sind u.a. als Krausbeeren, Heckenbeeren oder Klosterbeeren bekannt. In unseren Nachbarländern kennt man Stachelbeeren auch als Chruselbeeri (CH), Mungatzen oder Agrasel (beides AT)

Wo kommen Stachelbeeren her?
Stachelbeeren sind in fast ganz Europa verbreitet. Bei uns in Deutschland wachsen Stachelbeeren praktisch überall, in Südeuropa sind sie eher im Gebirge zu finden. Aber auch in Nordafrika, dem Kaukasus und in Kleinasien findet man Stachelbeeren – selbst im Himalaya gibt es die kleinen Beerchen (behauptet zumindest Wikipedia). Wer jetzt denkt, dass die Pflanze aus unserer Region stammt, liegt allerdings falsch. Die eigentliche Heimat der Stachelbeerpflanze ist Nordafrika und Eurasien. Aber wie gesagt – mittlerweile hat sie es sich fast überall in Mitteleuropa gemütlich gemacht. Deutschland ist übrigens der größte Stachelbeerproduzent (Stand 2016). Große Anbaugebiete für Stachelbeeren sind hierzulande vor allem in der Gegend um Hamburg, in Niedersachsen, NRW und Baden-Württemberg zu finden.

Wann haben Stachelbeeren Saison?
Die ersten (noch unreifen) Stachelbeeren werden schon im Mai geerntet. Die reguläre Saison für Stachelbeeren, die man auf dem Markt finden kann, beginnt im Juni und endet Mitte/Ende August – je nachdem wie das Wetter in der Zeit mitgespielt hat.
Hier stellt sich jetzt allerdings wohl die Frage – warum werden unreife Stachelbeeren geerntet? Erstens, weil sie noch minimal nachreifen können und zweitens, weil sie dann z.B. ideal sind für das Einkochen von Marmelade oder Konfitüre. Roh sollte man sie in dem Zustand allerdings nicht essen – dafür sind sie dann einfach zu sauer ;)
Stachelbeeren: Einkauf & Lagerung
Wie schon erwähnt, sind Stachelbeeren i.d.R. ab Juni auf den Wochenmärkten und in Supermärkten erhältlich. Die Beeren sind recht robust und verderben durch die meist dickere Schale nicht so schnell. Es empfiehlt sich trotzdem nach dem Einkauf ein kurzes Bad in lauwarmem Wasser mit ein wenig Essig, um Bakterien und Pilzsporen auf der Schale den Gar auszumachen. Danach sollten sie sich im Idealfall bis zu drei Wochen im Kühlschrank halten.

Aussehen und Geschmack von Stachelbeeren
Stachelbeeren sind überwiegend etwa kirschgroß. Es gibt weiße, gelbe, rote, oder grüne Stachelbeeren – je nach Sorte haben sie »Stachel« bzw. einen Flaum oder sind glatt. Von der Sorte hängt auch ab, ob die Schale dick und robust oder dünn ist. Die dickschaligen Sorten können bei Menschen mit empfindlichen Mägen durchaus Probleme bereiten, weil die Schale schwerer zu verdauen ist. Wenn man die Beeren richtig weichkocht, ist das i.d.R. dann aber weniger problematisch. Unreif schmecken Stachelbeeren recht säuerlich und derb und sind nicht jedermanns Sache – je reifer sie werden, umso süßer werden sie auch.
Fun Fact: Unter den bei uns heimischen Beeren sind reife Stachelbeeren nach Weintrauben übrigens die Beeren mit dem höchsten Zuckergehalt.

Verwendung von Stachelbeeren in der Küche
Stachelbeeren sind eigentlich recht vielseitige Beeren. Man kann z.B. Marmelade, Konfitüre oder Kompott damit zubereiten – die Beeren können aber auch in Soßen für herzhafte Gerichte verwendet werden. Kalbsbraten mit Stachelbeeren ist hier nur ein Beispiel.
Am verbreitetsten wird wohl die Verwendung von Stachelbeeren in Kuchen sein – Streuselkuchen, Käsekuchen oder einfache Rührkuchen. Stachelbeeren liefern Süße und Säure und können deshalb in vielen Gebäcken eingesetzt werden. Eins meiner Lieblingsrezepte mit Stachelbeeren ist definitiv ein Stachelbeeren Käsekuchen mit knackigen Streuseln obendrauf.
Häufig gestellte Fragen zu Stachelbeeren (FAQs)
1. Kann man Stachelbeeren einfrieren?
Ja, Stachelbeeren können problemlos eingefroren werden. Wer Stachelbeeren nicht als Marmelade oder Kompott haltbar machen möchte, hat so die Gelegenheit, die Beeren länger genießen zu können. Man muss allerdings dazu sagen, dass einmal eingefrorene Stachelbeeren nach dem Auftauen oft nicht mehr wirklich schön aussehen. Die Beeren platzen beim Einfrieren durch einen hohen Wasseranteil gerne mal ein wenig auf und werden beim Auftauen dann etwas matschig. Für die Verwendung in einem Kuchen sind diese Stachelbeeren aber immer noch absolut in Ordnung.
2. Sind Stachelbeeren gesund?
Ja, Stachelbeeren sind reich an Vitamin C und Ballaststoffen – sie gehören damit zu den »guten« Beeren. Man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass reife Stachelbeeren einigen Zucker beinhalten. Stachelbeeren wird auch nachgesagt, dass sie den Cholesterinspiegel senken.
3. Kann man Stachelbeeren roh essen?
Ja, auf jeden Fall! Wenn sie noch nicht ganz so reif sind, haben einen säuerlichen Geschmack. Gefällt nicht jedem – je reifer sie sind, umso süßer werden sie. Menschen mit empfindlichem Magen sollten bei rohen Stachelbeeren allerdings aufpassen. Nicht jeder verträgt die Schale der Beeren gleich gut.
4. Wie kann ich Stachelbeeren am besten lagern?
Stachelbeeren sollten im Kühlschrank aufbewahrt werden – bei 1°-3°C halten die Beeren am längsten durch.

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