Wenn ich an klassische Kuchen aus Deutschland denke, dann fallen mir auf Anhieb zwei Sachen ein – Schwarzwälder Kirschtorte und Bienenstich. Natürlich gibt es da noch viel mehr, aber das sind die beiden Kuchen, die bei uns zu Hause wohl am häufigsten auf der Kuchentafel gelandet sind. Dieser Bienenstich mit Erdbeeren ist eine Abwandlung vom klassischen Bienenstich – im Sommer immer eine leckere Option, wenn frische Erdbeeren aus dem Umland verfügbar sind.

Gebäcke, die man in Deutschland als »Klassiker« bezeichnen kann, haben viele Fans, aber vermutlich auch ebenso viele Gegner, die solche Kuchen und Co. als altbacken und langweilig ansehen. Ich gehöre zur ersten Gruppe. Ich mag es altbacken und langweilig ;P Eine klassiche Schwarzwälder Kirschtorte ist doch toll, oder nicht? Ich bin auf jeden Fall dabei, wenn mir jemand ein Stückchen davon auf den Teller schiebt. Schokobiskuit, Kirschfüllung und Sahnecreme – was soll daran langweilig sein? ;P
Ich muss zugeben, dass ich solche Gebäcke nur alle Jubeljahre zubereite. Eine Schwarzwälder Kirschtorte, als Beispiel, braucht ja nun doch ein wenig länger, bis sie serviert werden kann. Ein bisschen Erfahrung und Übung ist hier auch nicht schlecht – vor allem bei der Dekoration so einer Torte kann einiges schieflaufen. Ich spreche aus Erfahrung. So ein Bienenstich wie dieser hier ist da wesentlich dankbarer. Der macht manchmal nur Ärger, wenn man ihn anschneiden möchte und kein scharfes Sägemesser parat liegt… was man allerdings auch recht einfach lösen kann ;)

Dieser einfache Bienenstich ist mal wieder ein Rezept aus der Reihe »Bake Together – Die Backüberraschung« mit meiner Bloggerkollegin Andrea von Zimtkeks & Apfeltarte. Wer meinen Blog hier ein wenig kennt, wird vermutlich auch den Foodblog von Andrea kennen. Wir backen einmal im Monat zu einem vorgegebenem Thema zusammen und überraschen uns dann mit den Ergebnissen – und das jetzt schon seit vielen Jahren. Wer wissen möchte, was wir schon alles angestellt haben, kann sich in der »Bake Together« Kategorie umschauen. Mittlerweile haben sich da bereits über 100 Rezepte angesammelt ;)
Anyway. Zurück zum Bienenstich. Seltsamer Name, oder? Warum der Kuchen jetzt Bienenstich heißt, weiß, glaube ich, niemand so wirklich. Eine wilde Geschichte aus dem 15. Jahrhundert, erzählt von Bienenstöcken, die man Angreifern einer Stadt entgegengeworfen und sie somit vertrieben hat – zur Feier des Sieges über diese Angreifer wurde Kuchen gebacken, dem der Namen Bienenstich verliehen wurde. Andre sagen, es liegt am Honig, der im Mandelbelag drin ist… oder wegen der Füllung, weil das eine Creme mit »Stich« ist. Der gekochte Pudding ist hier dann wohl der »Stich«. Wie dann die Biene dazukam? Who knows ;P

Klar ist auf jeden Fall, dass der Bienenstich zu Anfang keine Füllung hatte. Kuchen, die (angeblich) bereits im 15. Jahrhundert serviert wurden, hatten so gut wie nie eine verderbliche Cremefüllung, die gekühlt werden muss. Das war damals technisch einfach noch etwas schwer zu lösen für Otto Normalverbraucher. Die Temperaturen im kühlsten Raum des Hauses, dem Keller, haben hier oft einfach nicht ausgereicht. Die ersten Rezepte in Kochbüchern (einige Jahrhunderte später) haben eine Cremefüllung als optional angegeben – Standard war die Puddingcreme zu Anfang also nicht.
Ich weiß ja ehrlich gesagt nicht, ob ich den »Mittelalter« Bienenstich gemocht hätte (wenn er denn wirklich schon so alt ist). Ich finde die Cremefüllung schon recht wichtig bei diesem Kuchen. Ganz ohne Creme ist so ein Hefekuchen dann doch schnell etwas trocken, oder nicht?! Wobei man sich im Mittelalter wohl über alles gefreut hat, was kein Getreidebrei oder Grütze war. Oder Nahrung generell… war ja doch nicht so, dass damals alle in Saus und Braus gelebt hätten.
Nun gut – das sollte jetzt nicht zu einer Geschichtsstunde ausarten ;P Bienenstich hin oder her – Rezepte für deutsche Klassiker gibt es hier auf dem Blog einige. Meistens nicht ganz so alt und geschichtsträchtig, aber auch nicht weniger lecker. Eine Klassische Käsesahne mit Mandarinen zum Beispiel, oder auch leckere Quark Himbeerschnitten – einer meiner liebsten Kuchen vom Bäcker… wenn der sowas überhaupt noch backt. Ist ja leider nicht mehr überall üblich.

ZUTATEN / INGREDIENTS
Für den Hefeteig:
330g Dinkelmehl (Type 630)
2 EL Zucker
1 Prise Salz
1/2 Würfel frische Hefe (ca. 21 g)
160ml Milch, handwarm
60g Butter, geschmolzen
Für die Pudding Füllung:
400ml Milch
42g Speisestärke
2 EL Zucker
2 TL Vanille Extrakt oder Vanille Paste
1 Eigelb (M)
250g kalte Sahne
2 Pkg. Sahnesteif
Für das Topping:
60g Butter
50g Sahne
2 EL Zucker
1 EL Honig
100g gehobelte Mandeln
plus etwa 200g Erdbeeren, in kleinen Stücken
For the dough:
2 1/2 cups (330g) spelt flour
2 tbsp. sugar
1 pinch of salt
1/2 cube baker’s yeast (0.74 oz./21g)
2/3 cup (160ml) lukewarm milk
1/4 cup (60g) butter, melted
For the vanilla custard filling:
1 2/3 cups (400ml) milk
1.5 oz. (42g) cornstarch
2 tbsp. sugar
2 tsp. vanilla extract or vanilla bean paste
1 medium egg yolk
9 oz. (250g) heavy cream, cold
2 sachets cream stiffener
For the almond topping:
1/4 cup (60g) butter
1.8 oz. (50g) heavy cream
2 tbsp. sugar
1 tbsp. honey
3.5 oz. (100g) sliced almonds
plus about 7 oz. (200g) strawberries, in small pieces


ZUBEREITUNG / DIRECTIONS
1. Dinkelmehl, Zucker und Salz in der Schüssel einer Küchenmaschine (mit Knethaken) vermischen. Eine kleine Mulde formen und die Hefe hineinbröckeln. Die lauwarme Milch dazugeben und die Hefe ein wenig mit der Milch verrühren. Die Schüssel abdecken und die Hefe für etwa 10 Minuten ihre Arbeit machen lassen. In der Zwischenzeit die Butter schmelzen und abkühlen lassen. Wenn die Hefe ein wenig aufgegangen ist, die geschmolzene Butter am Rand der Schüssel dazugeben und dann alles für 5-6 Minuten zu einem glatten Teig verkneten, der sich problemlos von der Schüssel löst. Den Teig mit einem leicht feuchten Tuch abdecken und für etwa 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
2. Während der Teig aufgeht, die Puddingfüllung zubereiten. Einige Esslöffel der Milch mit Stärke, Zucker und Vanille Extrakt (oder Paste) verrühren – die restliche Milch in einem kleinen Topf aufkochen lassen. Die Stärkemischung dazugeben und unterrühren. Unter ständigem Rühren kurz kochen/blubbern lassen, bis der Pudding schön angedickt hat. Vom Herd ziehen und kurz abkühlen lassen, dann das Eigelb unterrühren. Ein Stück Klarsichtfolie direkt auf den Pudding legen (damit sich keine Haut bildet) und komplett abkühlen lassen.
3. Eine 26cm Springform mit Backpapier auslegen und leicht einfetten. Den gegangenen Teig in die Form legen und flach drücken – der Teig sollte bis in die letzte Ecke der Form gedrückt werden. Den Teig noch einmal abdecken und für etwa 15-20 Minuten gehen lassen.
4. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Butter, Sahne, Zucker und Honig für das Topping in einen kleinen Topf geben und erhitzen. Die Mischung für etwa 2 Minuten köcheln lassen, dann die gehobelten Mandeln untermischen. Vom Herd ziehen und ein wenig abkühlen lassen.
5. Die Mandelmischung vorsichtig auf dem gegangenen Teig verteilen und den Bienenstich dann für etwa 30 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Sollte das Topping zu dunkel werden, einfach mit einem Stück Backpapier abdecken. Vorsicht, die Mandeln sind sehr klebrig. Den Bienenstich aus dem Ofen holen, den Rand der Springform lösen und dann samt Backpapier auf ein Kuchengitter ziehen – komplett abkühlen lassen.
6. Die kalte Sahne für die Füllung leicht anschlagen, das Sahnesteif dazugeben und die Sahne dann komplett steif schlagen. Den abgekühlten Pudding in eine Schüssel geben und einmal kurz durchrühren (man will ja keine Klümpchen in der Creme), dann die aufgeschlagene Sahne nach und nach dazugeben und unterheben.
7. Den Bienenstich horizontal halbieren, den Boden davon auf eine Servierplatte setzen und einen Tortenring umschnallen. Ein wenig Creme auf dem Boden verstreichen, dann Erdbeeren in kleinen Stücken gleichmäßig darauf verteilen. Die restliche Creme auf den Erdbeeren verteilen, dann den Deckel des Bienenstichs auflegen und leicht festdrücken. Den Bienenstich für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren den Tortenring entfernen und die Ränder ggf. noch ein wenig säubern. Zum Anschneiden ein scharfes Sägemesser verwenden, damit die Creme beim Anschneiden nicht zusammengedrückt wird.
Tipp: Man kann den Deckel des Bienenstichs auch vorab in 12 Stücke schneiden und diese dann auflegen – so ist der Anschnitt noch einfacher.
1. Add the spelt flour, sugar, and salt to the bowl of a food processor and mix to combine. Make a small well in the flour and add the crumbled yeast. Add the lukewarm milk and mix it with the yeast a bit – cover the bowl and let the yeast do its work for about 10 minutes. In the meantime, melt the butter and let cool down. As soon as the yeast has bubbled up a bit, add the melted butter to the bowl (along the sides of the bowl) and mix/knead the dough (with dough hooks) for about 5-6 minutes until you get a smooth dough that comes off the sides of the bowl easily. Cover the bowl with a slightly damp kitchen towel and let the dough rise in a warm place for about 45 minutes.
2. While the dough is rising, prepare the custard for the filling. Mix a few tablespoons of the milk with the cornstarch, sugar, and vanilla extract (or paste). Add the remaining milk to a saucepan and bring to a boil. As soon as the milk starts to boil, add the cornstarch mixture and stir in. Allow the custard to boil/bubble briefly, stirring constantly, until the custard has thickened nicely. Remove the saucepan from the heat and let the custard cool down briefly, then stir in the egg yolk. Place a piece of plastic wrap right on top of the custard (to prevent skin from forming) and let cool down completely.
3. Line a 10-inch (26cm) springform tin with baking parchment and grease lightly. Place the risen dough in the springform tin and press down to create an even layer (make sure to press it into every corner). Cover the dough and let rise for another 15-20 minutes.
4. Preheat the oven to 350°F (180°C). Add the butter, heavy cream, sugar, and honey for the topping to a small saucepan and bring to a boil. Let the mixture simmer for about 2 minutes, then add the sliced almonds and stir in. Remove from the heat and let cool down slightly.
5. Carefully spread the almond topping all over the risen dough and bake the bee sting cake for about 30 minutes. If the topping gets too dark, simply cover it with a piece of baking parchment. Don’t touch the almonds, though – they are very sticky. Remove the bee sting cake from the oven, remove the sides of the springform tin, and pull the cake with the baking parchment onto a cooling rack – let cool down completely.
6. Whisk the cold heavy cream for the filling until soft peaks form. Add the cream stiffener and continue whisking until stiff peaks form. Add the cooled custard to a large bowl and stir briefly – you don’t want any lumps in the cream. Gradually add the whipped cream and fold in.
7. Cut the bee sting cake in half horizontally, place the base on a serving plate, and place a cake ring around it. Spread some vanilla custard cream on the base and place the strawberries in small pieces evenly on top. Spread the remaining cream over the strawberries, place the top of the bee sting cake on top, and press it down lightly. Place the bee sting cake for at least 2 hours in the fridge. Before serving, remove the cake ring and clean the sides of the cake, if necessary. Use a sharp serrated knife to cut the cake to avoid the cream being pressed together.
Tip: You can cut the top layer of the bee sting cake into 12 pieces in advance and then place them on top – this makes cutting the cake even easier.



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Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
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Einfacher Bienenstich mit Erdbeeren
- Vorbereitungszeit: 00:35
- Kochzeit(en): 00:30
- Gesamtzeit: 05:00
- Menge: 1 1x
- Kategorie: Kuchen
- Küche: Deutschland
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
Ein absoluter Klassiker der deutschen Küche: Bienenstich wird von vielen geliebt – hier mal zu Abwechslung mit ein paar Erdbeeren.
Zutaten
Für den Hefeteig:
330g Dinkelmehl (Type 630)
2 EL Zucker
1 Prise Salz
1/2 Würfel frische Hefe (ca. 21 g)
160ml Milch, handwarm
60g Butter, geschmolzen
Für die Pudding Füllung:
400ml Milch
42g Speisestärke
2 EL Zucker
2 TL Vanille Extrakt oder Vanille Paste
1 Eigelb (M)
250g kalte Sahne
2 Pkg. Sahnesteif
Für das Topping:
60g Butter
50g Sahne
2 EL Zucker
1 EL Honig
100g gehobelte Mandeln
plus etwa 200g Erdbeeren, in kleinen Stücken
Arbeitsschritte
1. Dinkelmehl, Zucker und Salz in der Schüssel einer Küchenmaschine (mit Knethaken) vermischen. Eine kleine Mulde formen und die Hefe hineinbröckeln. Die lauwarme Milch dazugeben und die Hefe ein wenig mit der Milch verrühren. Die Schüssel abdecken und die Hefe für etwa 10 Minuten ihre Arbeit machen lassen. In der Zwischenzeit die Butter schmelzen und abkühlen lassen. Wenn die Hefe ein wenig aufgegangen ist, die geschmolzene Butter am Rand der Schüssel dazugeben und dann alles für 5-6 Minuten zu einem glatten Teig verkneten, der sich problemlos von der Schüssel löst. Den Teig mit einem leicht feuchten Tuch abdecken und für etwa 45 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
2. Während der Teig aufgeht, die Puddingfüllung zubereiten. Einige Esslöffel der Milch mit Stärke, Zucker und Vanille Extrakt (oder Paste) verrühren – die restliche Milch in einem kleinen Topf aufkochen lassen. Die Stärkemischung dazugeben und unterrühren. Unter ständigem Rühren kurz kochen/blubbern lassen, bis der Pudding schön angedickt hat. Vom Herd ziehen und kurz abkühlen lassen, dann das Eigelb unterrühren. Ein Stück Klarsichtfolie direkt auf den Pudding legen (damit sich keine Haut bildet) und komplett abkühlen lassen.
3. Eine 26cm Springform mit Backpapier auslegen und leicht einfetten. Den gegangenen Teig in die Form legen und flach drücken – der Teig sollte bis in die letzte Ecke der Form gedrückt werden. Den Teig noch einmal abdecken und für etwa 15-20 Minuten gehen lassen.
4. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Butter, Sahne, Zucker und Honig für das Topping in einen kleinen Topf geben und erhitzen. Die Mischung für etwa 2 Minuten köcheln lassen, dann die gehobelten Mandeln untermischen. Vom Herd ziehen und ein wenig abkühlen lassen.
5. Die Mandelmischung vorsichtig auf dem gegangenen Teig verteilen und den Bienenstich dann für etwa 30 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Sollte das Topping zu dunkel werden, einfach mit einem Stück Backpapier abdecken. Vorsicht, die Mandeln sind sehr klebrig. Den Bienenstich aus dem Ofen holen, den Rand der Springform lösen und dann samt Backpapier auf ein Kuchengitter ziehen – komplett abkühlen lassen.
6. Die kalte Sahne für die Füllung leicht anschlagen, das Sahnesteif dazugeben und die Sahne dann komplett steif schlagen. Den abgekühlten Pudding in eine Schüssel geben und einmal kurz durchrühren (man will ja keine Klümpchen in der Creme), dann die aufgeschlagene Sahne nach und nach dazugeben und unterheben.
7. Den Bienenstich horizontal halbieren, den Boden davon auf eine Servierplatte setzen und einen Tortenring umschnallen. Ein wenig Creme auf dem Boden verstreichen, dann Erdbeeren in kleinen Stücken gleichmäßig darauf verteilen. Die restliche Creme auf den Erdbeeren verteilen, dann den Deckel des Bienenstichs auflegen und leicht festdrücken. Den Bienenstich für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank stellen. Vor dem Servieren den Tortenring entfernen und die Ränder ggf. noch ein wenig säubern. Zum Anschneiden ein scharfes Sägemesser verwenden, damit die Creme beim Anschneiden nicht zusammengedrückt wird.
Hinweise
Man kann den Deckel des Bienenstichs auch vorab in 12 Stücke schneiden und diese dann auflegen – so ist der Anschnitt noch einfacher.
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