Wenn man hier in Berlin von Buchteln spricht, dann bekommt man oft etwas seltsame Blicke zu spüren. Vielleicht sollte ich sie einfach Ofennudeln oder Rohrnudeln nennen – eventuell wüssten dann mehr, was damit gemeint ist ;) Wie auch immer man die fluffigen Dinger nennt, diese Apple Pie Buchteln mit Streuseln sind super lecker und relativ einfach zuzubereiten… vorausgesetzt man arbeitet gerne mit Hefeteig ;P
Buchteln sind eine Süßspeise, die ihren Ursprung in der böhmischen Küche hat. Ein lockerer Hefeteig, der mit einer süßen Füllung versehen wird und dann in den Ofen kommt. Äpfel sind hier nur eine von vielen Möglichkeiten. Gängiger sind wohl eher Zwetschgenmus, Mohn, oder Aprikosenmarmelade. Hier auf dem Blog gibt es auch schon ein Rezept für Buchteln mit Rhabarber Ingwer Kompott, aber die kann man nur für eine recht kurze Zeit im Jahr zubereiten… Rhabarber ist ja nur recht beschränkt verfügbar im Frühjahr ;)
Das Rezept ist übrigens mal wieder ein neues Rezept der Reihe »Bake Together – Die Backüberraschung« mit Andrea von Zimtkeks & Apfeltarte. Wir backen ja einmal im Monat (mehr oder weniger) zusammen, allerdings weit voneinander entfernt und überraschen uns dann mit den Ergebnissen. Diesen Monat war das gemeinsame Thema »Buchteln«… hat man sich jetzt vermutlich schon denken können ;P
Ich backe super gerne Sachen mit Hefeteig, aber (sagen wir mal) eher phasenweise ;) Es gibt Zeiten, da backe ich mehrmals im Monat irgendwas mit Hefe und dann wieder monatelang nichts. Ich muss in der Stimmung sein… und es müssen auch genügend Abnehmer für die Gebäcke verfügbar sein. Hefekuchen und Co. sind ja leider immer nur relativ frisch richtig lecker.
Je länger da was liegen muss, umso stärker ändert sich die Textur. Aus einer luftig, lockeren Buchtel wird dann schnell ein kompaktes Wurfgeschoss. Das ist jetzt natürlich etwas übertrieben, aber frisch ist einfach besser… das ist alles, was man sich merken muss ;P
Ein paar einfache Tipps für den Umgang mit Hefe.
Mit Hefe zu arbeiten ist gar nicht so kompliziert wie manche denken. Sie braucht etwas mehr Aufmerksamkeit als ein einfacher Rührteig, aber alles machbar und relativ einfach, wenn man sich an einige simple Regeln hält.
Hefe mag es angenehm warm.
Die frische Hefe, die wir zum Backen verwenden, ist ein Pilz, oder besser gesagt viele einzellige Pilze, die sich durch Sprossung bzw. Teilung vermehren. Für diesen Vorgang braucht Hefe eine gewisse Temperatur – so wie wir eine gewisse Temperatur brauchen, um auf Touren zu kommen. Bei niedrigen Temperaturen kuscheln wir uns auch lieber in eine Decke und sind dabei wenig produktiv. Die ideale Temperatur für Hefe liegt zwischen 30°-40°C. In diesem Bereich arbeitet Hefe, vermehrt sich prima und bildet Gase, die einen Teig aufgehen lassen. Sind die Temperaturen niedriger, arbeitet Hefe weiterhin, nur dauert dann alles länger. Über 45°C verabschiedet sich Hefe in die ewigen Jagdgründe – da sollte man also aufpassen.
Zutaten auf die richtige Temperatur bringen.
Wie schon gesagt, braucht Hefe eine bestimmte Temperatur, um ordentlich arbeiten zu können. Wenn im Rezept „lauwarme“ Milch steht, dann sollte die auch nur lauwarm sein. Wenn man den Finger reinsteckt, sollte es nicht viel wärmer sein als die eigene Körpertemperatur. Auch Butter, Eier und andere Zutaten im Hefeteig sollten möglichst Raumtemperatur haben – dann klappt’s auch mit dem Nachbarn (kennt die Werbung noch jemand?!).
Hefe gehen lassen ist ein Spaziergang!
Ein Hefeteig braucht nach dem Durchkneten erstmal ein bisschen Ruhe. Ihr müsst die Musik nicht leiser drehen für den Hefeteig, aber das Schüsselchen abdecken und an einen warmen Ort stellen, wäre eine gute Sache. Das kann im Ofen sein, auf dem Boden, wenn Ihr eine Fußbodenheizung habt, in der Nähe eines Ofens oder einer Heizung (nicht oben drauf!), oder ganz klassisch im Schlafzimmer unter der Bettdecke. Ja, das machen viele ;) Hauptsache die Teigkugel hat es schön muckelig und bekommt keine kalte Luft ab. Sollte ein Teig mal nicht so schnell aufgehen wie erwartet, einfach etwas mehr Zeit geben. Also keine Panik.
Frische Hefe oder Trockenhefe – das ist hier die Frage!
Hier spalten sich oft die Lager. Die einen schwören auf frische Hefe, andere finden Trockenhefe toll und praktisch. Theoretisch kann man beides nehmen. Frische Hefe muss i.d.R. erst einmal mit einer lauwarmen Flüssigkeit und etwas Zucker verrührt werden – das bringt die Hefe schön in Schwung. Trockenhefe schmeißt man einfach mit dem Mehl zusammen und gut ist. Viele bestehen darauf, Trockenhefe auch noch auf ihre Tauglichkeit zu prüfen und lösen sie vorab auch in lauwarmer Milch auf, aber das ist eigentlich nicht notwendig. Wenn das Ablaufdatum auf der Packung nicht überschritten wurde, sollte alles paletti sein. Frisch oder trocken – wenn man der Hefe Zeit lässt und sie gut behandelt, dann kommt bei beiden Versionen ein schöner Hefeteig bei raus.
INGREDIENTS / ZUTATEN
Für die Buchteln:
100ml lauwarme Milch
1/2 Würfel (21g) frische Hefe
50g Zucker
280g Mehl (Type 405), ggf. etwas mehr
1 Prise Salz
2 EL weiche Butter
1 Ei (M)
1 EL Ahornsirup
Für die Apple Pie Füllung:
2-3 Äpfel (etwa 300g)
1 TL Zitronensaft
60ml Wasser
2 EL brauner Zucker
1 EL Speisestärke
1/2 TL Zimt
1/4 TL Ingwer, gemahlen
1/4 TL Kardamom
1/2 TL Vanille Extrakt
Für die Streusel:
60g Mehl (Type 405)
30g Zucker
1 Prise Zimt
etwas Vanille Extrakt
30g Butter
2 EL geschmolzene Butter
etwas Puderzucker zum Bestreuen (optional)
Vanillesoße zum Servieren
For the dough:
3.4 fl. oz. (100ml) lukewarm milk
0.75 oz. (21g) fresh bakers yeast
1/4 cup (50g) sugar
10 oz. (280g) all-purpose flour, plus more if needed
1 pinch of salt
2 tbsp. soft butter
1 medium egg
1 tbsp. maple syrup
For the apple pie filling:
2-3 apples (about 10 oz./300g)
1 tsp. lemon juice
1/4 cup (60ml) water
2 tbsp. brown sugar
1 tbsp. cornstarch
1/2 tsp. ground cinnamon
1/4 tsp. ground ginger
1/4 tsp. ground cardamom
1/2 tsp. vanilla extract
For the streusels:
2.1 oz. (60g) all-purpose flour
1 oz. (30g) sugar
1 pinch ground cinnamon
some vanilla extract
1 oz. (30g) butter
2 tbsp. melted butter
some confectioners‘ sugar for dusting (optional)
vanilla sauce to serve
DIRECTIONS / ZUBEREITUNG
1. Die lauwarme Milch in die Schüssel einer Küchenmaschine geben, die Hefe zerbröseln und mit etwas vom Zucker und der Milch verrühren, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat. Die Schüssel abdecken und für etwa 10 Minuten stehen lassen, damit die Hefe etwas arbeiten kann.
2. Den restlichen Zucker, das Mehl, Salz, das Ei, weiche Butter und Ahornsirup zur Schüssel dazugeben und mit dem Knethaken der Maschine für etwa 10 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Sollte der Teig zu weich sein, ggf. noch etwas Mehl dazugeben. Der Teig sollte sich einigermaßen vom Rand der Schüssel lösen. Die Schüssel abdecken und den Teig für etwa 60-75 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen – das Volumen sollte sich etwa verdoppelt haben.
3. Während der Teig geht, die Füllung zubereiten. Dazu die Äpfel schälen, entkernen und dann in kleine Stücke schneiden. In einen Topf geben und mit dem Zitronensaft vermengen, damit sie nicht braun werden. Wasser, Zucker, Stärke, Zimt, Ingwer, Kardamom und Vanille Extrakt dazugeben und alles gut vermengen. Auf dem Herd bei mittlerer Hitzezufuhr einige Minuten unter ständigem Rühren köcheln lassen. Die Äpfel sollten etwas weicher geworden sein und die Flüssigkeit im Topf sollte schön angedickt sein. Vom Herd ziehen und abkühlen lassen.
4. Für die Streusel das Mehl mit Zucker, Zimt, Vanille Extrakt und Butter in einer Schüssel vermengen und zwischen den Fingern verreiben, bis unterschiedlich große Streusel entstehen. Bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.
5. Eine Auflaufform* (ca. 27x20cm) gut einfetten. Den Teig auf einer bemehlten Fläche noch einmal kurz durchkneten und dann in 8 Portionen aufteilen. Jede Teigportion zu einem kleinen Teigkreis auseinander ziehen und dann etwa 1 EL der Apfelfüllung darauf geben. Die Teigränder über die Füllung ziehen, zusammendrücken und die Füllung komplett einschließen. Die entstandenen Päckchen mit der glatten Seite nach oben in die Form setzen. Die Form mit den Buchteln abdecken und noch einmal etwa 30 Minuten gehen lassen.
6. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Buchteln mit der geschmolzenen Butter bestreichen und mit den Streuseln bestreuen, dann für etwa 28-30 Minuten backen. Die Buchteln sollten schön aufgegangen sein und etwas Farbe bekommen haben. Aus dem Ofen nehmen und in der Form abkühlen lassen. Nach Belieben vor dem Servieren noch mit etwas Puderzucker bestäuben und mit Vanillesoße o.ä. servieren.
1. Add the lukewarm milk to the bowl of a food processor, crumble the baker’s yeast, add together with some of the sugar to the milk and mix to combine – you want the yeast to be completely dissolved. Cover the bowl and let sit and bubble for about 10 minutes.
2. Add the remaining sugar, flour, salt, the egg, the softened butter, and the maple syrup to the bowl and knead for about 10 minutes until you get a smooth dough. If the dough is too soft and sticky add a bit more flour. The dough should come off the sides of the bowl to some extent. Cover the bowl again and let the dough rise in a warm place for about 60-75 minutes. The volume should have pretty much doubled.
3. While the dough is rising, prepare the filling. Peel, core, and dice the apples. Add them to a small pot and drizzle with the lemon juice, so they won’t brown. Add water, sugar, cornstarch, ground cinnamon, ginger, cardamom, and vanilla extract to the pot as well and mix to combine. Let the apples simmer over medium heat for a few minutes, stirring often. You want the apples to get a bit softer (but not mushy) and the liquid in the pot should have thickened nicely. Remove from the heat and let cool down.
4. For the streusels, combine the flour, sugar, cinnamon, vanilla extract, and butter in a bowl and rub between your fingers until you get different-sized streusels. Place them in the fridge until needed.
5. Grease a large baking dish* (approx. 10×8 inches). Knead the dough again briefly on a lightly floured surface. Divide into 8 equal pieces. Pull each piece of dough slightly apart to form a small dough circle, then spoon about 1 tablespoon of the apple filling on top. Pull the edges of the dough circle over the filling and press together to completely enclose the filling. Place the parcels with the apple filling, smooth side up, in the mold. Cover and let rise once more for about 30 minutes.
6. Preheat the oven to 350°F (180°C). Brush the Buchteln/rolls with the melted butter and sprinkle with the streusels. Bake for about 28-30 minutes. The rolls should have risen nicely and gained some color. Remove from the oven and let cool in the pan. If desired, dust with a little confectioners‘ sugar before serving and serve with vanilla sauce or similar.
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Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
DruckenApple Pie Buchteln mit Streuseln
- Vorbereitungszeit: 00: I'm 45
- Kochzeit(en): 00:30
- Gesamtzeit: 04:00
- Menge: 8 1x
- Kategorie: Nachtisch
- Küche: International
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
Ein absolut fluffiger und leckerer Nachtisch (nicht nur im Herbst) – einfache Apple Pie Buchteln mit Streuseln obendrauf. Brauchen etwas Zeit, aber der Aufwand lohnt! ;)
Zutaten
Für die Buchteln:
100ml lauwarme Milch
1/2 Würfel (21g) frische Hefe
50g Zucker
280g Mehl (Type 405), ggf. etwas mehr
1 Prise Salz
2 EL weiche Butter
1 Ei (M)
1 EL Ahornsirup
Für die Apple Pie Füllung:
2–3 Äpfel (etwa 300g)
1 TL Zitronensaft
60ml Wasser
2 EL brauner Zucker
1 EL Speisestärke
1/2 TL Zimt
1/4 TL Ingwer, gemahlen
1/4 TL Kardamom
1/2 TL Vanille Extrakt
Für die Streusel:
60g Mehl (Type 405)
30g Zucker
1 Prise Zimt
etwas Vanille Extrakt
30g Butter
2 EL geschmolzene Butter
etwas Puderzucker zum Bestreuen (optional)
Vanillesoße zum Servieren
Arbeitsschritte
1. Die lauwarme Milch in die Schüssel einer Küchenmaschine geben, die Hefe zerbröseln und mit etwas vom Zucker und der Milch verrühren, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat. Die Schüssel abdecken und für etwa 10 Minuten stehen lassen, damit die Hefe etwas arbeiten kann.
2. Den restlichen Zucker, das Mehl, Salz, das Ei, weiche Butter und Ahornsirup zur Schüssel dazugeben und mit dem Knethaken der Maschine für etwa 10 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Sollte der Teig zu weich sein, ggf. noch etwas Mehl dazugeben. Der Teig sollte sich einigermaßen vom Rand der Schüssel lösen. Die Schüssel abdecken und den Teig für etwa 60-75 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen – das Volumen sollte sich etwa verdoppelt haben.
3. Während der Teig geht, die Füllung zubereiten. Dazu die Äpfel schälen, entkernen und dann in kleine Stücke schneiden. In einen Topf geben und mit dem Zitronensaft vermengen, damit sie nicht braun werden. Wasser, Zucker, Stärke, Zimt, Ingwer, Kardamom und Vanille Extrakt dazugeben und alles gut vermengen. Auf dem Herd bei mittlerer Hitzezufuhr einige Minuten unter ständigem Rühren köcheln lassen. Die Äpfel sollten etwas weicher geworden sein und die Flüssigkeit im Topf sollte schön angedickt sein. Vom Herd ziehen und abkühlen lassen.
4. Für die Streusel das Mehl mit Zucker, Zimt, Vanille Extrakt und Butter in einer Schüssel vermengen und zwischen den Fingern verreiben, bis unterschiedlich große Streusel entstehen. Bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.
5. Eine Auflaufform* (ca. 27x20cm) gut einfetten. Den Teig auf einer bemehlten Fläche noch einmal kurz durchkneten und dann in 8 Portionen aufteilen. Jede Teigportion zu einem kleinen Teigkreis auseinander ziehen und dann etwa 1 EL der Apfelfüllung darauf geben. Die Teigränder über die Füllung ziehen, zusammendrücken und die Füllung komplett einschließen. Die entstandenen Päckchen mit der glatten Seite nach oben in die Form setzen. Die Form mit den Buchteln abdecken und noch einmal etwa 30 Minuten gehen lassen.
6. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Buchteln mit der geschmolzenen Butter bestreichen und mit den Streuseln bestreuen, dann für etwa 28-30 Minuten backen. Die Buchteln sollten schön aufgegangen sein und etwas Farbe bekommen haben. Aus dem Ofen nehmen und in der Form abkühlen lassen. Nach Belieben vor dem Servieren noch mit etwas Puderzucker bestäuben und mit Vanillesoße o.ä. servieren.
Hinweise
Let’s get baking!
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