Stollen gehört in vielen Familien zum Standardprogramm für den Advent und Weihnachten. Einen Christstollen selbst zu backen, ist mittlerweile allerdings nicht mehr ganz so üblich, vermute ich. Warum auch, wenn man sie überall recht günstig und in annehmbarer Qualität kaufen kann? Ich seh das etwas anders – wenn ich Lust auf Stollen habe, dann wird der selbst gebacken. Ist zwar ein wenig Arbeit und man muss einige Zeit warten, aber ein selbst gebackener Marzipan Stollen wie dieser hier ist einfach unschlagbar gut! Ihr hättet euch jetzt vermutlich gewundert, wenn ich etwas anderes sage ;P
Stollen gibt es seit vielen Jahrhunderten. Das erste Mal offiziell erwähnt in einer Urkunde im Jahr 1329 – sagt zumindest Wikipedia. Dieses schwere Hefegebäck hat also eine recht lange Tradition in Deutschland. Dresden und Umgebung sind vermutlich am bekanntesten für Christstollen, weshalb viele auch „Dresdner Stollen“ dazu sagen, wenn sie „Christstollen“ meinen. Hier muss man mittlerweile allerdings vorsichtig sein, weil nur in Dresden hergestellte Stollen auch „Dresdner Stollen“ genannt werden dürfen. Macht ja auch Sinn, wenn der Name es so sagt. Bedeutet aber nicht, dass alles mit dem Namen auch automatisch gut ist ;P
Die Dresdner sind recht stolz auf ihre Stollen und haben auch strenge Vorschriften, was in so einen Stollen rein darf und was nicht. Also nix mit Palmfett, Konservierungsstoffen, oder was auch immer. Ich bin mir nicht sicher, was die Dresdner zu meinem Exemplar hier mit Dinkelmehl sagen würden. Vanille Extrakt ist vermutlich auch kein Standard für Stollen… Nun ja, ich sag ja auch nicht, dass es ein Dresdner Stollen ist, deshalb müsste eigentlich alles in Ordnung sein ;P
Der Stollen hier ist eigentlich ein klassischer Marzipan Stollen – nur eben mit Dinkelmehl gebacken, statt mit 08/15 Weizenmehl. Ich verwende Dinkelmehl einfach gerne und vertrage es auch ein wenig besser als Weizenmehl. Viel mehr ist es eigentlich nicht. Der Stollen ist dadurch nicht als „gesünder“ einzustufen. Ist einfach nur anderes Mehl, das einige etwas besser vertragen als andere Mehle.
Beim Backen solltet ihr darauf achten, dass der Stollen nicht zu dunkel wird. Ein Stollen ist kein Brot, das eine super knusprige Krume braucht. Stollen sind eher sowas wie ein Hefezöpfe – schwerer Hefeteig mit ordentlich Fett zubereitet. Ein wenig Bräunung ist ok, aber wird der Stollen zu dunkel, wird er auch schnell mal trocken. Beim Backen also ggf. mit etwas Folie oder Backpapier abdecken, sobald die gewünschte Farbe erreicht ist.
INGREDIENTS / ZUTATEN
Für die Rumrosinen:
100g Rosinen
2 EL Rum
Für den Stollen:
120ml lauwarme Milch
20g frische Hefe
100g Zucker
1 TL Vanille Extrakt
250g Dinkelmehl (Type 630)
250g Dinkelmehl (Type 1050)
1/4 TL Zimt
1/4 TL Kardamom
1/2 TL Salz
2 Eier (L)
100g weiche Butter
100g Orangeat
100g gehobelte Mandeln
2x200g Marzipanrohmasse
Für die Ummantelung
100g Butter, geschmolzen
100g Puderzucker
For the rum raisins:
3.5 oz. (100g) raisins
2 tbsp. rum
For the stollen:
1/2 cup (120ml) lukewarm milk
0.7 oz. (20g) fresh bakers yeast
1/2 cup (100g) sugar
1 tsp. vanilla extract
2 cups (250g) spelt flour
2 cups (250g) strong spelt flour
1/4 tsp. ground cinnamon
1/4 tsp. ground cardamom
1/2 tsp. salt
2 large eggs
3.5 oz. (100g) butter, at room temperature
3.5 oz. (100g) candied orange peel
3.5 oz. (100g) sliced almonds
2 x 7 oz. (200g) marzipan paste
For the coating:
3.5 oz. (100g) butter, melted
3.5 oz. (100g) confectioners‘ sugar
Hinweis: Viele werden es schon wissen, aber für alle Fälle sollte man es noch einmal klarstellen – damit ein Stollen richtig gut schmeckt, muss er einige Zeit liegen bleiben. Ihr könnt das Ding also nicht heute backen und morgen schon essen. Zwischen Backen und Verspeisen sollten mindestens 1-2 Wochen liegen. In der Zeit muss der Stollen (am besten luftdicht verpackt) an einem kühlen Ort rumliegen und in Ruhe gelassen werden. Einfach wegpacken, nicht dran denken und dann nach 2 Wochen drüber freuen, wenn der Anschnitt an einem Adventssonntag ansteht ;)
DIRECTIONS / ZUBEREITUNG
1. Am Vorabend die Rosinen und Rum in ein kleines Gefäß geben, gut vermischen, abdecken und dann über Nacht bei Zimmertemperatur einweichen lassen.
2. Am nächsten Tag die lauwarme Milch für den Teig mit der Hefe in der Schüssel einer Küchenmaschine verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Zucker und Vanille Extrakt dazugeben und gut vermengen. Beide Mehlsorten, Zimt, Kardamom, Salz, Eier und die weiche Butter dazugeben und alles mit den Knethaken der Maschine in etwa 7-8 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Die Rumrosinen mit Orangeat und gehobelten Mandeln vermischen und dann in den Teig einarbeiten – das geht am besten mit der Hand, da die Küchenmaschine hier meist alles nur hin und her schiebt, statt es einzukneten ;) Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt in der Schüssel an einem warmen Ort für etwa 60 Minuten gehen lassen. Das Teigvolumen sollte sich in etwa verdoppelt haben.
3. In der Zwischenzeit das Marzipan ausrollen. Die Marzipanportionen jeweils zu Rechtecken mit einer Größe von etwa 23x18cm ausrollen. Funktioniert auf einer glatten, kühlen Fläche mit etwas Puderzucker am besten. Bis zur weiteren Verwendung zur Seite legen.
4. Den Stollenteig auf einer leicht bemehlten Fläche zu einem Rechteck von etwa 40x25cm ausrollen. Die beiden Marzipanplatten so auf den Teig legen, dass sie sich in der Mitte berühren, dann von beiden (kürzeren) Seiten her zur Mitte aufrollen. Eine Rolle sollte dabei etwas größer werden als die andere, also etwas weiter einrollen – das ergibt die typische Stollenform. Gut zusammendrücken und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Mit einem Küchentuch abdecken und noch einmal etwa 30 Minuten gehen lassen.
5. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Stollen für etwa 45-50 Minuten backen. Sollte er gegen Ende der Backzeit etwas dunkel werden, mit einem Stück Backpapier abdecken und weiter backen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, macht zum Ende der Backzeit eine Stäbchenprobe.
6. Während der Stollen noch im Ofen ist, die Butter für die „Nachbehandlung“ schmelzen. Den fertigen Stollen aus dem Ofen nehmen und sofort mit der geschmolzenen Butter bestreichen. Dann mit etwas Puderzucker bestreuen, noch einmal mit der restlichen Butter bestreichen und dann etwas dicker mit Puderzucker bestreuen. Komplett abkühlen lassen.
7. Den abgekühlten Stollen auf ein großes Stück Alufolie setzen, noch einmal ordentlich mit Puderzucker bestreuen und dann fest in die Folie einwickeln. Das gute Stück dann noch in eine Plastiktüte wickeln oder in gut schließende Dose legen und für mindestens 1-2 Wochen ziehen lassen. Vor dem Anschneiden dann noch einmal mit Puderzucker bestreuen – viel hilft viel in dem Fall ;)
1. The evening before, add the raisins and rum to a small container, mix well and cover. Let sit at room temperature overnight.
2. The next day, mix the lukewarm milk with the fresh yeast in the bowl of a food processor until the yeast has dissolved completely. Add the sugar and vanilla extract and mix well. Add both flour types, ground cinnamon, cardamom, salt, eggs, and butter, and knead everything with the dough hook of the food processor for about 7-8 minutes until you get a nice and smooth dough. Mix the rum raisins with candied orange peel and sliced almonds and add to the bowl – knead/fold in. This works best by hand, as the food processor usually just pushes everything back and forth instead of kneading it properly ;) Shape the dough into a ball, place it in a clean bowl, cover it, and let rise in a warm place for about 60 minutes – the dough should look almost twice as big at the end.
3. In the meantime, roll out the marzipan – each piece into a rectangle of about 9×7 inches. Works best on a smooth, cool surface with some confectioners‘ sugar. Set aside until needed.
4. Roll out the stollen dough on a lightly floured surface into a rectangle with a size of about 15.7×9.8 inches. Place the two marzipan rectangles on the dough so that they touch in the middle, then roll up from both (shorter) sides towards the center. One of the rolls created should be slightly larger than the other – this will give the typical Stollen shape. Press them together and place the stollen on a baking sheet lined with baking parchment. Cover with a kitchen towel and let rise for another 30 minutes.
5. Preheat the oven to 350°F (180°C). Place the baking sheet in the middle of the oven and bake the stollen for about 45-50 minutes. If it gets a little dark towards the end of the baking time, cover it with a piece of baking parchment and continue baking. If you want to be on the safe side, test the stollen with a wooden skewer at the end of the baking time.
6. While the stollen is still in the oven, melt the butter for the „finishing touch“. Remove the baked stollen from the oven and immediately brush it with the melted butter. Dust with a thin layer of confectioners‘ sugar, then brush with more butter and again confectioners‘ sugar – this time a bit more. Let cool down completely.
7. Place the cooled stollen on a large piece of aluminum foil, dust with more confectioners‘ sugar – this time much more – and wrap it tightly. Place in a plastic bag or airtight container and let rest for at least 1-2 weeks. Dust with even more confectioners‘ sugar before cutting. „The more the merrier“ or „more is more“ is the goal here ;P
Du willst noch mehr? Folge dem Blog auf Facebook, Twitter, Instagram oder Pinterest für neue Rezepte und mehr. Schreibt mir, wenn Ihr Fragen habt.
Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
DruckenMarzipan Stollen (mit Dinkelmehl)
- Vorbereitungszeit: 00:40
- Kochzeit(en): 00:50
- Gesamtzeit: 2 Wochen
- Menge: 1 1x
- Kategorie: Weihnachtsgebäck
- Küche: Deutschland
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
Stollen gehören zu Weihnachten wie Weihnachtsbaum und Geschenke – dieser leckere Weihnachtstollen ist mit viel Marzipan gefüllt und mit Dinkelmehl gebacken.
Zutaten
Für die Rumrosinen:
100g Rosinen
2 EL Rum
Für den Stollen:
120ml lauwarme Milch
20g frische Hefe
100g Zucker
1 TL Vanille Extrakt
250g Dinkelmehl (Type 630)
250g Dinkelmehl (Type 1050)
1/4 TL Zimt
1/4 TL Kardamom
1/2 TL Salz
2 Eier (L)
100g weiche Butter
100g Orangeat
100g gehobelte Mandeln
2x200g Marzipanrohmasse
Für die Ummantelung:
100g Butter, geschmolzen
100g Puderzucker
Arbeitsschritte
1. Am Vorabend die Rosinen und Rum in ein kleines Gefäß geben, gut vermischen, abdecken und dann über Nacht bei Zimmertemperatur einweichen lassen.
2. Am nächsten Tag die lauwarme Milch für den Teig mit der Hefe in der Schüssel einer Küchenmaschine verrühren, bis sich die Hefe aufgelöst hat. Zucker und Vanille Extrakt dazugeben und gut vermengen. Beide Mehlsorten, Zimt, Kardamom, Salz, Eier und die weiche Butter dazugeben und alles mit den Knethaken der Maschine in etwa 7-8 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Die Rumrosinen mit Orangeat und gehobelten Mandeln vermischen und dann in den Teig einarbeiten – das geht am besten mit der Hand, da die Küchenmaschine hier meist alles nur hin und her schiebt, statt es einzukneten ;) Den Teig zu einer Kugel formen und abgedeckt in der Schüssel an einem warmen Ort für etwa 60 Minuten gehen lassen. Das Teigvolumen sollte sich in etwa verdoppelt haben.
3. In der Zwischenzeit das Marzipan ausrollen. Die Marzipanportionen jeweils zu Rechtecken mit einer Größe von etwa 23x18cm ausrollen. Funktioniert auf einer glatten, kühlen Fläche mit etwas Puderzucker am besten. Bis zur weiteren Verwendung zur Seite legen.
4. Den Stollenteig auf einer leicht bemehlten Fläche zu einem Rechteck von etwa 40x25cm ausrollen. Die beiden Marzipanplatten so auf den Teig legen, dass sie sich in der Mitte berühren, dann von beiden (kürzeren) Seiten her zur Mitte aufrollen. Eine Rolle sollte dabei etwas größer werden als die andere, also etwas weiter einrollen – das ergibt die typische Stollenform. Gut zusammendrücken und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen. Mit einem Küchentuch abdecken und noch einmal etwa 30 Minuten gehen lassen.
5. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Den Stollen für etwa 45-50 Minuten backen. Sollte er gegen Ende der Backzeit etwas dunkel werden, mit einem Stück Backpapier abdecken und weiter backen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, macht zum Ende der Backzeit eine Stäbchenprobe.
6. Während der Stollen noch im Ofen ist, die Butter für die „Nachbehandlung“ schmelzen. Den fertigen Stollen aus dem Ofen nehmen und sofort mit der geschmolzenen Butter bestreichen. Dann mit etwas Puderzucker bestreuen, noch einmal mit der restlichen Butter bestreichen und dann etwas dicker mit Puderzucker bestreuen. Komplett abkühlen lassen.
7. Den abgekühlten Stollen auf ein großes Stück Alufolie setzen, noch einmal ordentlich mit Puderzucker bestreuen und dann fest in die Folie einwickeln. Das gute Stück dann noch in eine Plastiktüte wickeln oder in gut schließende Dose legen und für mindestens 1-2 Wochen ziehen lassen. Vor dem Anschneiden dann noch einmal mit Puderzucker bestreuen – viel hilft viel in dem Fall ;)
Hinweise
Enjoy baking!
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Affiliate-Links (Werbung) zu Amazon Deutschland. Wenn du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von deinem Einkauf eine Provision. Für dich verändert sich der Preis damit allerdings nicht.
Hallo
Habe gerade das Rezept gefunden. Würde es gerne nachbacken. Aber bei uns in Alaska gibt es keine Frischhefe! Kann man Trockenhefe benutzen? Wieviel?
Dankeschön
Gabi
Hallo Gabi,
natürlich geht auch Trockenhefe – in dem Fall 7g.
Viele Grüße
Marc
Hi
Wie lange ist der Stollen dann noch „haltbar“?!
Danke
In einer Woche darf ich ihn probieren …
Viele Grüße