Es ist wieder „Bake Together“ angesagt. Manche werden sich vielleicht wundern, weil es vor zwei Wochen schon ein „Bake Together Spezial“ zum Thema Äpfel gegeben hat, aber das war ja ein kleines Event speziell zum Tag des deutschen Apfels. Heute ist wieder alles wie immer und Andrea von Zimtkeks & Apfeltarte und ich haben uns ein passendes Thema rausgesucht und zusammen (weit voneinander entfernt) gebacken. Dem Januar entsprechend haben wir uns diesmal dem Thema „low-carb“ gewidmet. Saisonal ist ja immer besser und Januar ist „low-carb“ Season :P Mag man beim Anblick dieses Keto Schokoladenkuchens vielleicht nicht sofort erkennen, aber der ist so low-carb… low-carber geht fast nicht :P
Für viele ist eine kohlenhydratreduzierte Ernährung ja nicht nur im Januar wichtig, wenn die Schlemmer-Feiertage hinter einem liegen – wer generell auf Kohlehydrate und Zucker verzichten möchte, oder einfach weniger davon essen will, der wird früher oder später auf Zuckerersatzstoffe treffen. Beim Kochen spielen solche Ersatzstoffe keine allzu große Rolle, weil man in herzhaften Speisen nur selten Zucker braucht. Beim Kochen ist eher die Frage, wie man die Kohlehydrate von Nudeln und Co. reduziert/ersetzt. Beim Backen sieht das etwas anders aus. Kuchen sind im Normalfall das Gegenteil von „low carb“ – Mehl und Zucker sind dort in den allermeisten Fällen die Grundlage. Aber auch hier kann man Lösungen finden – gemahlene Mandeln statt Mehl oder eben Zuckerersatzstoffe statt dem weißen Teufelszeug :P
Eine kleine Abrechnung mit Zuckerersatzstoffen
Einige von Euch werden ja mittlerweile wissen, dass bei mir letztes Jahr Diabetes Typ II diagnostiziert wurde. Dass es dazu gekommen ist, ist mir jetzt im Nachhinein eigentlich klar, wenn ich mir ansehe, was ich in der Vergangenheit so alles in mich reingestopft hab ;) Mittlerweile geht es mir aber wieder gut, ich hab meine Ernährung umgestellt, Blutzuckerwerte sind dort, wo sie sein sollen und ich komme aktuell ohne Medikamente und Co. aus – was ja nicht das Schlechteste ist. Seit der Diagnose beschäftige ich mich natürlich auch intensiver mit zuckerfreien und low-carb Rezepten und Ernährung im Generellen und was sie mit dem Körper so alles anstellt. Für mich ist das also kein „Januar-Trend“ um Neujahrsvorsätze anzugehen, sondern ein Thema, das mich das ganze Jahr über beschäftigt. Soweit dazu… ;)
Thema zuckerfreie/low-Carb Ernährung – ihr werdet hier mittlerweile einiges an Rezepten finden, die zuckerreduziert sind, oder mit Zuckeraustauschstoffen arbeiten. Das ist ein wichtiger Bestandteil dieser Art von Ernährung und Ersatzstoffe für Zucker machen die Umstellung auf eine zuckerreduzierte Ernährung natürlich einfacher. Allerdings haben diese Ersatzstoffe auch so ihre Tücken – da kommen wir leider nicht drumrum. Stevia, Xylit, Erythrit und wie sie alle heißen, sind in Maßen eingesetzt sinnvoll, aber man darf es auf keinen Fall übertreiben. Wie so oft im Leben ist die Dosierung ein wichtiger Punkt. Auch bei Zuckerersatzstoffen. So schön es auch klingt, dass es „wie Zucker verwendet werden kann“ und „so süßt wie Zucker, nur ohne die ganzen Kalorien“ – diese weißen Pülverchen/Kristalle haben auch Nebenwirkungen. Mal abgesehen von geschmacklichen Unterschieden zum Zucker – zu viel an Ersatzstoffen können auf den Magen/Darm schlagen und einem einige spaßige Stunden im Badezimmer bescheren – vor allem, wenn man noch nicht dran gewöhnt ist. Behaltet das also immer im Hinterkopf, wenn ihr mit diesen Zutaten arbeitet. Bei diesem Kuchen könnt ihr Xylit oder Erythrith verwenden – die Verwendung von Erythrit ist hier meiner Meinung nach allerdings schon „fast etwas heftig“ – sagen wir es mal so ;) Ein Stück vom Kuchen richtet nichts an und wenn man öfter solche gesüßten Speisen ist, weiß der Magen eh, was zu tun ist… bei „First-Timern“ würde ich eventuell vorsichtig sein und nicht gleich den halben Kuchen auf den Teller knallen. Man sagt, dass ab etwa einem Gramm Erythrit pro Kilo Körpergewicht eine abführende Wirkung des Zuckerersatzstoffes eintreten kann. Wenn man die Menge im Kuchen umrechnet, dann sind das ca. 30g pro Kuchenstück – wenn ihr also nicht gerade 30 Kilo wiegt, ist alles noch im grünen Bereich – heißt aber auch, ihr solltet wirklich nicht drei Stück davon an einem Tag essen, sonst könnte das Probleme geben. Nur mal so als kleiner Hinweis am Rande ;)
Zweiter Punkt zu dem Thema, den ich ansprechen möchte, ist die Textur von Gebäcken mit Zuckerersatzstoffen und wie sie sich beim Einsatz im Kuchen verhalten. Ich verwende im Normalfall Xylit in meinen Rezepten. Da ich das relativ sparsam einsetze, funktioniert das eigentlich immer gut. Xylit macht keine Probleme beim Blutzucker (was für mich wichtig ist), aber hat immer noch einiges an Kalorien aufzuweisen. Erythrit dagegen hat so gut wie keine Kalorien. Vom logischen Denken her, wäre damit Erythrit wohl der allgemeine Favorit, denn wem wäre es nicht recht, einige Kalorien gleich komplett streichen zu können?! Der Zuckeraustauschstoff Erythrit süßt allerdings nicht annähernd so gut wie echter Zucker oder z.B. Xylit – hier muss man also immer etwas aufpassen. Wenn man auf die gleiche Süße wie bei regulärem Zucker kommen möchte, braucht es also mehr Erythrit. Wie schon oben beschrieben kann zu viel Erythrit eine abführende Wirkung haben – das muss man also bedenken – außerdem löst sich der Ersatzstoff nicht so gut auf wie Zucker und kann dazu führen, dass sich das Gebäck etwas „sandig“ anfühlt, weil sich nicht alle Kristalle in der Flüssigkeit des Kuchens, der Creme oder was auch immer auflösen können. Mir ist das das erste Mal aufgefallen, als ich meine Keto Brownies statt mit Xylit mit Erythrit gemacht hab – da hat es zum Teil etwas geknirscht beim Kauen. Nicht schlimm, aber etwas gewöhnungsbedürftig ;) Je nachdem wie groß eure Eier bei der Buttercreme hier im Rezept sind (also die Flüssigkeitsmenge in Relation zum Zuckerersatz), kann es auch hier u.U. etwas knirschen, wenn Ihr Erythrit verwendet. Mit zusätzlicher Flüssigkeit in Form von Sahne kann man etwas nachhelfen, aber man muss gleichzeitig auch vorsichtig sein, die Stabilität der Creme dadurch nicht zu sehr zu verändern… erfordert etwas Spitzengefühl ;)
Wer das jetzt alles gelesen hat und den Kuchen trotzdem noch backen möchte – ich finde ihn wirklich lecker – der bekommt jetzt das Rezept. Genug gebabbelt ;)
Bin mal gespannt, ob Andrea ganz ohne Zucker und Co. gebacken hat, oder auch irgendwas ausgetauscht hat… ich muss gleich mal rüberschauen.
INGREDIENTS / ZUTATEN
600g Zucchini, geraspelt
120g Kokosmehl
120g Kakao
200g Xylit (oder Erythrit)
1 EL Instant Espresso Pulver
2 TL Backpulver
2 TL Natron
1/2 TL Salz
6 Eier (L)
120ml Pflanzenöl
2 TL Vanille Extrakt
Für die Buttercreme:
4 Eiweiß (L)
150g Xylit (oder Erythrit)
230g weiche Butter
1 TL Vanille Extrakt
80g Kakao
ggf. etwas Sahne
4 cups (600g) zucchini, shredded
1 cup (120g) coconut flour
1 cup (120g) cocoa powder
1 cup (200g) xylitol or erythritol
1 tbsp. instant espresso powder
2 tsp. baking powder
2 tsp. baking soda
1/2 tsp. salt
6 large eggs
1/2 cup (120ml) vegetable oil
2 tsp. vanilla extract
For the buttercream:
4 large egg whites
3/4 cup (150g) xylitol or erythritol (fine)
1 cup (230g) butter, at room temperature
1 tsp. vanilla extract
2/3 cup (80g) cocoa powder
plus some heavy cream if needed
DIRECTIONS / ZUBEREITUNG
2. Das Kokosmehl, Kakao, Xylit (Erythrit), Espresso Pulver, Backpulver, Natron und Salz in eine Schüssel geben und gut vermischen. Die Eier zusammen mit dem Öl und Vanille Extrakt in eine große Schüssel geben und gut verrühren. Die trocknen Zutaten dazugeben und alles verrühren. Die geraspelten Zucchini dazugeben und unterheben. Den Teig auf die beiden Backformen aufteilen, glatt streichen und dann für 25-35 Minuten backen – je nachdem wie „feucht“ die Zucchini waren, kann die Backzeit stark variieren. Mit einem Holzspieß testen, ob Teig kleben bleibt und die Kuchen erst herausholen, wenn der Spieß sauber herauskommt. Aus dem Ofen holen und in den Formen etwas abkühlen lassen, dann vorsichtig herauslösen und auf einem Kuchengitter komplett abkühlen lassen.
3. Für die Buttercreme das Eiweiß und Xylit (Erythrit) in eine hitzebeständige Schüssel geben und auf einen kleinen Topf mit köchelndem Wasser setzen. Die Mischung so lange verrühren, bis eine Temperatur von 71°C (160°F) erreicht wird, dann in die Schüssel einer Küchenmaschine umfüllen oder mit einem Handmixer für 5-6 Minuten luftig aufschlagen. Wenn das Baiser steif und glänzend ist und die Schüssel in etwa Zimmertemperatur hat, die Butter in kleinen Stücken nach und nach dazugeben und unterrühren, bis eine samtige Buttercreme entstanden ist. Vanille Extrakt und Kakao dazugeben und unterrühren – erst langsam, damit keine Kakaowolke entsteht, dann auf höchster Stufe für weitere 2-3 Minuten, bis alles gut verrührt ist. Sollte die Creme zu fest wirken oder sich etwas krümelig anfühlen, dann etwas Sahne dazugeben und unterrühren.
4. Für den Zusammenbau des Kuchens eine erste Kuchenschicht auf eine Servierplatte legen und mit etwas Buttercreme bestreichen, dann die zweite Schicht aufsetzen und dann den ganzen Kuchen mit der Buttercreme einstreichen. Die Ränder müssen nicht glatt sein – versucht hier und da ein paar Wellen in die Creme einzuarbeiten, damit das Ganze etwas Struktur bekommt. Bis zum Servieren noch etwa 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
2. Add the coconut flour, cocoa powder, xylitol (erythritol), espresso powder, baking powder, baking soda, and salt to a bowl and mix until well combined. Add the eggs, oil, and vanilla extract to a large bowl and whisk to combine. Add the dry ingredients and mix them in. Add the shredded zucchini and fold in. Divide the dough between the two baking tins and smooth out the top. Bake for 25-35 minutes or until a wooden skewer inserted into the center comes out clean. Take out of the oven and let cool down in the tins for some time, then remove carefully and let cool down completely on a wire rack.
3. For the buttercream add the egg whites and xylitol (erythritol) to a heatproof bowl and place on a pot with simmering water. Mix and heat up until the mixture reaches a temperature of 160°F (71°C). Transfer to the bowl of a stand mixer and whisk on high speed for about 5-6 minutes until light and fluffy – the bowl should have room temperature. Gradually add the butter in small pieces and mix it in. Add the vanilla extract and cocoa powder and mix in – start slow and speed up so you do not end up with a cocoa cloud. Whisk another 2-3 minutes until you get a smooth chocolate buttercream. If the cream seems too stiff or still a bit grainy add some heavy cream and mix in.
4. To assemble the cake place one cake layer on a serving plate. Add some buttercream on top and spread evenly. Place the second cake layer on top and press down a bit. Cover the complete cake with the remaining buttercream – the surface does not have to be smooth, make some swirls here and there to give it some structure. Place in the fridge for at least 30 minutes before serving.
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Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
DruckenKeto Schokoladenkuchen (zuckerfrei & low-carb)
- Vorbereitungszeit: 45m
- Kochzeit(en): 35m
- Gesamtzeit: 2h
- Menge: 1
- Kategorie: Kuchen
- Küche: Amerikanisch
Beschreibung
Leckerer Schokoladenkuchen mit einem kleinen Geheimnis – zuckerfrei, low-carb und keto. Für alle, die gelegentlich mal auf Zucker und Co. verzichten wollen.
Der Teig schmeckt echt super, aber für absolute Back idioten wie mich, ist das Rezept nicht so verständlich geschrieben „nicht zu fein raspeln“ wurde bei mir viel zu gross und die Zucchini sieht man noch komplett :(
Mit „nicht zu fein raspeln“ war eigentlich gemeint, dass man am Ende kein Mus draus machen soll ;)
LG Marc
Hallo,
warum ist denn da Espressopulver drin? Ich würd den Kuchen gern für Kinder machen…. kann man das Espressopulver einfach weglassen oder ersetzen?
Viele Grüße
Hallo Doro,
Espressopulver hebt den Schokoladengeschmack hervor – kannst es aber ohne Probleme weglassen, wenn Du das nicht drin haben willst.
LG Marc
Perfekt. Das werde ich ausprobieren. Danke!!
Dieses Rezept hört sich fantastisch an! Ich möchte es sehr gerne zu meinem Geburtstag in meiner WG backen, nur habe ich einen absoluten Kokos-hassenden Mitbewohner, dem schon schlecht wird wenn man eine Spur Kokosfett verwendet. Wie sehr schmeckt man das Kokosmehl heraus? Oder denkst du, man kann ein anderes Mehl, z.B. Mandelmehl, verwenden?
Ich freue mich sehr auf deine Antwort <3
Also man schmeckt es minimal raus – wenn dein WG Kollege da so empfindlich ist, würde ich das dann nicht empfehlen ;)
Du kannst Mandelmehl probieren – das sollte eigentlich auch funktionieren.
VG Marc
Hi, war der aller erste kuchen den ich jemals gebacken habe! hat alles ziemlich gut funktioniert! Leider kommt mir vor als würde ein Geschmacksträger fehlen er schmeckt irgendwie sehr lasch
und meine buttercreme ist sehr dunkel im vergleich zu den fotos
Hallo Michael,
trotz des ganzen Kakaos lasch? Ok.
Die Buttercreme wird heller, wenn man sie länger aufschlägt, dunkelt dann aber auch wieder nach, wenn der Kuchen etwas länger steht… dunkler finde ich allerdings gut ;)
VG Marc
Hi das hört sich ja richtig gut an, würde den Kuchen gerne für einen Geburtstag machen, geht da auch ein Tag vorher, also hält der Kuchen über Nacht im Kühlschrank?
Ganz liebe Grüße
Jasmin
Klar – das ist absoult kein Problem
VG Marc