Bei Früchtekuchen und Stollen scheiden sich oft die Geister. Die einen lieben diese schweren und süßen Gebäcke, andere lassen sie lieber auf dem Teller liegen. Ich gehöre tendenziell eher zur ersten Gruppe – ich mag Schwergewichte, wie diesen Viktorianischen Früchtekuchen für Weihnachten sehr gerne. Allerdings darf ich nicht mehr so viel davon essen wie früher, weil ja doch einiges an Zucker in diesen Gebäcken drin ist. Was soll man machen – ist einfach so ;P

Bei uns gab es früher eher selten Früchtekuchen – wir waren eher eine „Weihachtsstollen“ Familie. Allerdings wurden die Stollen damals nicht selbst gebacken, sondern gekauft. Ich hab erst recht spät in meinem Leben meinen ersten Stollen und Früchtekuchen gebacken. Es gibt bei uns für diese Rezepte also keine wirkliche Tradition… ganz im Gegensatz zu vielen Weihnachtsplätzchen – hier hab ich wirklich viele Sachen, die ich schon als kleines Kind so gebacken hab, wie ich es heute noch mache ;)
Früchtekuchen ist bei uns also erst seit ein paar Jahren „en vogue“. Ich weiß gar nicht mehr, wann wir das erste Mal einen gebacken haben. Ich glaube kurz bevor ich den Blog hier angefangen hab. In irgendeinem englischen Magazin gesehen und nachgebacken. Und für gut befunden, sonst wäre er nicht nach all den Jahren auch hier auf dem Blog gelandet ;) Leider weiß ich nicht mehr, welches Magazin es war, weil ich mir das Rezept abgeschrieben hatte und das Original nicht behalten hab… also Dank an den unbekannten Autor/Autorin ;)

Ich glaube, das Original hatte noch etwas mehr Zucker drin. Viel hilft ja viel, sagt man. Wenn ich mich recht erinnere, dann hat ein Englischer Kuchen (aka. Dundee Cake) – so nennt man Früchtekuchen auch – mindestens 30% an kandierten Früchten drin. Ich hab gerade mal nachgerechnet bei diesem Rezept… mit den 1,1kg an Trockenfrüchten kommen wir hier eher auf 50:50 raus. Wenn man dann bedenkt, dass etwa die Hälfte davon Zucker/Fruktose ist und noch den Zucker im Teig dazurechnet… ok, sollte man besser nicht machen. Hier gilt definitiv – mehr ist mehr ;P
Leider lässt sich hier wirklich nicht viel einsparen – klar, man kann den zugefügten Zucker komplett ersetzen und stattdessen Xylit oder Erythrit verwenden. Den Zucker aus den Früchten bekommt man aber bedauerlicherweise nicht schöngeredet. Ok, vielleicht, wenn man es so sieht, dass das weniger „zugesetzter“ Zucker ist, sondern der natürliche Zucker der Früchte (außer bei den Belegkirschen und der kandierten Ananas) – trotzdem ist alles kumuliert natürlich trotzdem ein ordentlicher Batzen. Deshalb nur in kleinen Portionen genießen und großzügig an Freunde und Verwandtschaft verteilen. So mache ich das immer, wenn ich Bock auf eine Sünde hab, aber sichergehen möchte, dass ich nicht zu viel davon esse ;P

Anyway. Meine kleine Früchtebombe heute ist Teil des Foodblogger Adventskalenders – einem digitalen Adventskalender, bei dem es jeden Tag im Advent ein neues Rezept von einem Foodblogger gibt – mit meinem Beitrag öffnet sich damit heute das 11. Türchen, weil der 11. Dezember ist. War klar, nehme ich an ;P
Bis zum 24. Dezember gibt es also noch jeden Tag eine kleine (oder größere) Leckerei zum Nachkochen- oder backen. Gestern gab es bei Foodish z.B. leckeres Stollenkonfekt und morgen wird ein neues Türchen auf dem Foodblog der Schlemmerkatze geöffnet. Was es dort geben wird, ist allerdings noch geheim ;)
Alle Teilnehmer könnt ihr hier in der Liste abklappern. Wer sich für weihnachtliche Rezepte inspirieren lassen möchte, wird hier sicher fündig…
1. Dezember danielas foodblog
2. Dezember Back Bienchen
3. Dezember Meine Torteria
4. Dezember Die Jungs Kochen und Backen
5. Dezember Ina Is(s)t
6. Dezember foodundco.de
7. Dezember moey’s kitchen
8. Dezember waseigenes.com
9. Dezember S-Küche
10. Dezember foodish.cooking
11. Dezember Bake to the roots
12. Dezember Schlemmerkatze
13. Dezember Sasibella
14. Dezember Love Of Cake
15. Dezember Mit Herd & Seele
16. Dezember Savory Lens
17. Dezember Julias Torten und Törtchen
18. Dezember Farbbechers Cuisine
19. Dezember Nom Noms food
20. Dezember Der Kuchebäcker
21. Dezember Kleid & Kuchen
22. Dezember Jessi’s Schlemmerkitchen
23. Dezember Eat Tolerant
24. Dezember Küchendeern

ZUTATEN / INGREDIENTS
Für die eingelegten Früchte:
300g rote Belegkirschen, gehackt
150g Ananas (aus der Dose), gehackt
350g getrocknete (weiche) Aprikosen, gehackt
100g blanchierte Mandeln, gehackt
300g Rosinen
Abrieb von 1 Bio-Orange
4 EL dunkler Rum
Für den Teig:
240g weiche Butter
200g brauner Zucker
5 große Eier
260g Mehl (Type 550)
80g Mandeln, gemahlen
2 1/2 TL Backpulver
1/4 TL Salz
Für die Dekoration:
einige ganze blanchierte Mandeln
einige rote Belegkirschen
einige kandierte Ananasstücke
1-2 EL Aprikosenkonfitüre
For the rum fruits:
10.6 oz. (300g) red glacé cherries, chopped
5.3 oz. (150g) pineapple (from a can), chopped
12.3 oz. (350g) dried soft apricots, chopped
3.5 oz. (100g) blanched almonds, chopped
10.6 oz. (300g) raisins
zest of 1 organic orange
4 tbsp. dark rum
For the cake batter:
1 cup (240g) butter, softened
1 cup (200g) brown sugar
5 large eggs
2 cups (260g) all-purpose flour
2.8 oz. (80g) ground almonds
2 1/2 tsp. baking powder
1/4 tsp. salt
For the decoration:
some whole blanched almonds
some red glacé cherries
some candied pineapple
1-2 tbsp. apricot jam


ZUBEREITUNG / DIRECTIONS
1. Am Vortag die Belegkirschen, Ananas, Aprikosen und Mandeln hacken und dann zusammen mit den Rosinen, dem Orangenabrieb und dem Rum in einer kleinen Schüssel vermischen. Abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.
2. Den Ofen auf 140°C (280°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine 23cm (9 inches) große Springform leicht einfetten und mit Backpapier auslegen – sowohl den Boden und die Seiten. Wenn der Rand der Form niedriger als 8cm (3 inches) ist, sollte man das Backpapier über den Rand hinaus stehen lassen, quasi als Erhöhung des Randes. Zur Seite stellen.
3. Butter und braunen Zucker in eine große Schüssel geben und hell und luftig aufschlagen. Die Eier einzeln zur Schüssel dazugeben und jeweils gut unterrühren. Das Mehl mit Mandeln, Backpulver und Salz vermischen und zur Schüssel dazugeben und unterrühren. Die eingelegten Früchte zur Schüssel dazugeben und unterheben. Den Teig in die vorbereitete Form füllen und glatt streichen. Mit Mandeln, Kirschen und kandierten Ananasstücken nach Belieben dekorieren und dann für 130-140 Minuten backen. Mit einem Holzspieß testen, ob noch Teig kleben bleibt und den Kuchen erst herausholen, wenn dieser sauber herauskommt. Nach etwa 60-90 Minnuten Backzeit checken und den Kuchen ggf. mit etwas Alufolie abdecken, sollte die Oberfläche zu dunkel werden. Den fertigen Kuchen in der Form für etwa 20-30 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Die Aprikosenmarmelade etwas erwärmen, damit sie weicher wird, dann den noch warmen Kuchen komplett damit dünn bestreichen. Den Kuchen komplett auskühlen lassen.
1. Start the day before by chopping the cherries, pineapple, dried apricots, and blanched almonds to get small dices/pieces. Add together with the raisins, orange zest, and rum to a bowl and mix until well combined. Cover and place in the fridge overnight.
2. Preheat the oven to 280°F (140°C). Grease a 9 inches (23cm) springform tin lightly and line with baking parchment – bottom and sides. If the rim of the tin is shorter than 3 inches (8cm) I recommend extending the sides of the tin with the baking parchment. Set aside.
3. Add the butter and brown sugar for the cake batter to a large bowl and mix until light and fluffy. Add the eggs on after another and mix well after each addition. Mix the flour with the ground almonds, baking powder, and salt and add to the bowl – mix until just combined. Add the boozy fruit mix and fold in. Spoon the batter into the prepared springform tin and smooth out the top. Decorate the top with the almonds, cherries, and pineapple pieces. Bake for 130-140 minutes or until a wooden skewer inserted into the center comes out clean. Check after 60-90 minutes and cover the cake with some aluminum foil if the top gets too dark. Take out of the oven and let cool down in the tin for about 20-30 minutes, then remove from the tin and place on a wire rack. Warm up the apricot jam and brush the top and sides of the cake thinly with the jam. Let it cool down completely.

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Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
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Viktorianischer Früchtekuchen für Weihnachten
- Vorbereitungszeit: 00:25
- Kochzeit(en): 02:20
- Gesamtzeit: 12:00
- Menge: 1 1x
- Kategorie: Kuchen
- Küche: Großbritannien
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
Ein Klassiker aus Großbritannien, der Queen Victoria wohl gefallen hat: ein Viktorianischer Früchtekuchen für Weihnachten. Massiv und mächtig lecker ;)
Zutaten
Für die eingelegten Früchte:
300g rote Belegkirschen, gehackt
150g Ananas (aus der Dose), gehackt
350g getrocknete (weiche) Aprikosen, gehackt
100g blanchierte Mandeln, gehackt
300g Rosinen
Abrieb von 1 Bio-Orange
4 EL dunkler Rum
Für den Teig:
240g weiche Butter
200g brauner Zucker
5 große Eier
260g Mehl (Type 550)
80g Mandeln, gemahlen
2 1/2 TL Backpulver
1/4 TL Salz
Für die Dekoration:
einige ganze blanchierte Mandeln
einige rote Belegkirschen
einige kandierte Ananasstücke
1–2 EL Aprikosenkonfitüre
Arbeitsschritte
1. Am Vortag die Belegkirschen, Ananas, Aprikosen und Mandeln hacken und dann zusammen mit den Rosinen, dem Orangenabrieb und dem Rum in einer kleinen Schüssel vermischen. Abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.
2. Den Ofen auf 140°C (280°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine 23cm (9 inches) große Springform leicht einfetten und mit Backpapier auslegen – sowohl den Boden und die Seiten. Wenn der Rand der Form niedriger als 8cm (3 inches) ist, sollte man das Backpapier über den Rand hinaus stehen lassen, quasi als Erhöhung des Randes. Zur Seite stellen.
3. Butter und braunen Zucker in eine große Schüssel geben und hell und luftig aufschlagen. Die Eier einzeln zur Schüssel dazugeben und jeweils gut unterrühren. Das Mehl mit Mandeln, Backpulver und Salz vermischen und zur Schüssel dazugeben und unterrühren. Die eingelegten Früchte zur Schüssel dazugeben und unterheben. Den Teig in die vorbereitete Form füllen und glatt streichen. Mit Mandeln, Kirschen und kandierten Ananasstücken nach Belieben dekorieren und dann für 130-140 Minuten backen. Mit einem Holzspieß testen, ob noch Teig kleben bleibt und den Kuchen erst herausholen, wenn dieser sauber herauskommt. Nach etwa 60-90 Minnuten Backzeit checken und den Kuchen ggf. mit etwas Alufolie abdecken, sollte die Oberfläche zu dunkel werden. Den fertigen Kuchen in der Form für etwa 20-30 Minuten abkühlen lassen, dann aus der Form lösen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Die Aprikosenmarmelade etwas erwärmen, damit sie weicher wird, dann den noch warmen Kuchen komplett damit dünn bestreichen. Den Kuchen komplett auskühlen lassen.
Hinweise
Enjoy baking!
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Hallo Marc, ich habe heute den phantastisch aussehenden Viktorianischen Früchtekuchen auf deinem Blog entdeckt und werde ihn sicher noch vor Weihnachten nachbacken!
Kann ich die Ananas ersatzlos weglassen? In meiner Familie gibt es Personen, die keine Ananas mögen. Ansonsten sieht der Kuchen so aus, als wenn wir ihn sicher alle lieben werden!
Ich habe immer schon Kuchen und Brot „ohne Backmischungen“ gebacken und finde deine Einstellung dazu sehr gut. Die ganzen chemischen Zusatzstoffe kann man sich sparen!!
Seit über einem Jahr backe ich auch unser Brot und alle Brötchen selbst. Habe seit knapp einem Jahr nun auch eigenen Sauerteig auf Dinkelbasis, der immer weiter geführt wird. Das klappt wunderbar. Ich habe einen festeren und einen etwas Weicheren Grundsauer, die ich zeitversetzt füttere, so dass ich immer einen aktiven Grundsauer zur Verfügung habe. Ich brauche fast keine Hefe mehr als Triebmittel, was für uns viel bekömmlicher ist.
Ich weiß nicht, ob du den Bäckermeister und Konditor Marcel Paa aus der Schweiz kennst? Seine Rezepte und Videos sind einfach gelingsicher und haben mich in den *Backwahn* getrieben. Trotzdem gucke ich auch immer noch nach Alternativen und freue mich jetzt schon auf deinen Früchtekuchen
Liebe Grüße, Silke
P.S. zum Schluss fällt mir noch auf, dass du mit “ Moin“ grüßt. Mein Mann und ich kommen aus Norddeutschland ( Bremen und Oldenburg in Oldbg), vor über 30 Jahren hat es uns beruflich ins Rheinland verschlagen, wo man diesen Gruß nicht kennt. Wir freuen uns immer über ein „Moin“
In diesem Sinne Moin, Moin
Liebe Grüße, Silke
Moin ;)
Also ich würde sagen – klar kann man die Ananas weglassen, wenn das jemand nicht mag. Vielleicht fällt dir ja noch ein anderes Trockenobst ein, das Du stattdessen verwenden möchtest.
LG Marc
So ein tolle Rezept. Ich möchte es gerne für Weihnachten backen. Kann man den Kuchen vorher backen und ihn eine Woche ruhen lassen? Stollen und Früchtebrote sollen ja auch noch etwas ruhen um durchgezogen zu sein.
LG Nina
Ja, das sollte kein Problem sein.
VG Marc
Ein tolles Rezept. Habe die Ananas durch kandierten Ingwer ersetzt. Hat gut geklappt, alle waren begeistert. Trotz der Größe und schwere des Kuchens hat er gerade 2 Tage überlebt.