»Früher war mehr Lametta« – den Spruch kennen einige vielleicht noch. Verwendet wird der Spruch eher von der älteren Generation, die den Ursprung davon noch kennt ;) Ich zähle zu dieser etwas betagten Gruppe von Menschen, die in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts schon laufen und sprechen konnte ;P War früher aber wirklich alles besser? Vermutlich nicht. Man erinnert sich in der Regel ja lieber an die guten Dinge im Leben und das Gedächtnis agiert da recht selektiv… mehr Lametta, mehr Geschenke, üppigere Kuchen. Wobei letzteres wohl mehr Fakt als Fiktion ist. Schaut man sich alte Kochbücher an, dann findet man definitiv solche üppig dekorierten Retro Buttercreme Törtchen wie dieses hier – nur dass die damals nicht »retro« waren, sondern der letzte Schrei ;P
Ich muss zugeben, dass »üppig dekoriert« nicht unbedingt ein Attribut ist, das lediglich auf Torten des letzten Jahrhunderts zutrifft. Auch heute sind manche nicht wirklich zimperlich, wenn es ans Dekorieren von Kuchen und Torten geht. Da werden Unmengen an Süßigkeiten, Schokolade, etc. verwendet, Buttercreme bis zum Abwinken auf die Torte verfrachtet… ich nehme mich da selbst auch nicht raus. Ich denke allerdings, die Art, wie früher dekoriert wurde, ist etwas anders als das, was man heute mit Torten & Co. anstellt.
Früher war alles etwas blumiger und verspielter, sag’ ich jetzt mal… wobei es das auch nicht zu 100% trifft. Vielleicht trifft es das besser: Die Kuchen von damals sahen eher aus wie die Dekoration in Ur-Omas Schlafzimmer – Rüschchen hier, irgendwas Bammelndes da, was mit Fransen, Blümchen… so wie dieses Törtchen hier ;P
Manchmal fehlen einem einfach die richtigen Worte. Ich hoffe trotzdem, dass man versteht, was ich damit sagen möchte ;)
Anyway. Irgendwann kommt alles wieder zurück. Schlaghosen, Makramee, Vokuhila… manchmal hab ich das Gefühl, dass wir als Menschheit nicht mehr ganz so innovativ sind wie früher einmal. Alles, was irgendwann mal neu und aufregend war, wird alle paar Jahrzehnte wieder ausgegraben und erneut als »cool und hip« verkauft – ich sag’ nur Schlaghosen, Makramee und Vokuhila ;P
Nun gut… das sollte hier keine Philosophiestunde über das »Unvermögen der Menschheit, Neues zu erschaffen« werden. Ich wollte eigentlich etwas über den Kuchen sagen. Glatt den Faden verloren.
Warum gibt es heute hier ein Retro Kuchen – das war eigentlich die Frage, die ich beantworten wollte ;) Weil heute Retro-Kuchen-Tag ist! Nein. Nicht ganz. Ein paar Bloggerkolleginnen & Kollegen haben sich mal wieder zusammengetan und beschlossen, in die Vergangenheit zu blicken. Zurück auf Rezepte, die ihre Blütezeit schon ein Weilchen hinter sich haben. Retro Rezepte eben.
Jankes Seelenschmaus Lauch-Ananas-Salat
Whatinaloves Fantakuchen
Nom Noms food Der Kuchenklassiker Maulwurfskuchen in vegan
S-Küche Omas günstige Spargelsuppe aus Spargelschalen – ein Festgericht
USA kulinarisch Rice-A-Roni selbst gemacht
waseigenes Königsberger Klopse mit Salzkartoffeln
Zimtkeks & Apfeltarte Omas Rezept für Frankfurter Kranz
Labsalliebe Mini Kalter Hund mit dreierlei Schokolade Titel
Ich hab mir dafür jetzt keinen speziellen Kuchen aus den 70ern herausgesucht und nachgebacken (wobei die Methode mit der aufgeschlagenen Sahne im Teig aus einem alten Kochbuch stammt) – ich war eher nach Retro »Look & Feel« aus. Hoffe, das hat einigermaßen geklappt. Das Bild mit dem Retro-Filter und Rahmen, der das Ganze so aussehen lässt, als wäre es mit einer Lomo Kamera* geschossen worden, sollte das noch einmal verdeutlichen. Ich muss sagen, dass die Bilder in einigen meiner uralten Kochbücher farblich und dekorativ wirklich so aussehen ;P
ZUTATEN / INGREDIENTS
Für die Buttercreme:
60g Speisestärke
2 EL Zucker
2 TL Vanille Extrakt
750ml Milch (normal oder pflanzlich)
570g Butter, Zimmertemperatur
60g Puderzucker
Lebensmittelfarben (Apricot, Türkis, etc.)
Für die Kuchenböden:
300g Zucker (oder Xylit)
5 Eier (L)
3 TL Vanille Extrakt
520g Mehl (Type 405)
4 TL Backpulver
1/4 TL Salz
480ml Schlagsahne, kalt
Für die Dekoration (optional):
einige Belegkirschen bzw. Cocktail Kirschen
Fondant Blumen o.ä.
For the buttercream:
1/2 cup (60g) cornstarch
3 tbsp. sugar
2 tsp. vanilla extract
25.4 fl. oz. (750ml) milk (regular or dairy-free)
20 oz. (570g) butter, at room temperature
1/2 cup (60g) confectioners‘ sugar
some food colors (apricot, turquoise, etc.)
For the cake layers:
1 1/2 cups (300g) sugar (or xylitol)
5 large eggs
3 tsp. vanilla extract
4 cups (520g) cake flour
4 tsp. baking powder
1/4 tsp. salt
2 cups (480ml) heavy cream, cold
For the decoration (optional):
some cocktail cherries
fondant flowers
ZUBEREITUNG / DIRECTIONS
1. Am besten mit der Buttercreme anfangen. Dazu Stärke, Zucker und Vanille Extrakt in einer kleinen Schüssel mit etwas von der Milch verrühren – die Stärke sollte sich komplett aufgelöst haben. Die restliche Milch in einen kleinen Topf geben und langsam auf dem Herd erhitzen. Sobald die Milch anfängt zu kochen, die Stärkemischung dazugeben und einrühren. Die Mischung sollte schnell andicken. Unter ständigem Rühren etwa eine Minute blubbern lassen, dann vom Herd ziehen. Ein Stück Klarsichtfolie auf den noch heißen Pudding legen, damit sich keine Haut bildet und dann komplett abkühlen lassen. Der Pudding kann schon einen Tag vorab zubereitet werden.
2. Den Ofen auf 160°C (320°F) Umluft vorheizen. Sechs 15cm Springformen mit Backpapier auslegen und leicht einfetten. Ich verwende hier Silikonbackformen* – die muss man nur leicht fetten. Man kann mit nur 3 oder 4 Backformen arbeiten und die Kuchen in zwei Runden backen – bei mir hat das bisher immer gut funktioniert.
3. Zucker und Eier in eine große Schüssel geben und auf höchster Stufe etwa 6-8 Minuten lang hell und luftig aufschlagen – das Volumen der Masse sollte sich ordentlich vergrößern. Vanille Extrakt zugeben und unterrühren. Mehl mit Backpulver und Salz vermischen, dann in die große Schüssel dazugeben und kurz unterrühren – man sollte ab hier nicht mehr zu viel rühren. In einer zweiten Schüssel die Sahne steif schlagen, dann in mehreren Portionen zur großen Schüssel dazugeben und vorsichtig unterheben. Den Teig auf die Backformen verteilen und etwa 23-25 Minuten backen. Mit einem Zahnstocher testen, ob noch Teig kleben bleibt und die Kuchen erst herausholen, wenn dieser sauber herauskommt. Kuchen aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Die Kuchenschichten kann man ebenfalls einen Tag eher backen und luftdicht eingepackt lagern, bis man für den Zusammenbau des Kuchens bereit ist.
4. Als Nächstes mit der Buttercreme weitermachen. Dafür die weiche Butter und den Puderzucker in die Schüssel einer Küchenmaschine geben und auf höchster Stufe etwa 4-5 Minuten luftig aufschlagen. Dann den abgekühlten Pudding in kleinen Portionen zur Butter dazugeben und gut unterrühren. Wenn der Pudding komplett in der Schüssel ist, noch einmal 5-6 Minuten auf höchster Stufe aufschlagen, bis eine sehr luftige und cremige Buttercreme entstanden ist. Man sollte darauf achten, dass Butter und Pudding in etwa dieselbe Temperatur haben, da sie sich sonst nicht ganz so gut verbinden.
5. Die Kuchenböden, falls notwendig, zurechtschneiden/begradigen, dann eine erste Kuchenschicht auf eine Servierplatte setzen. Etwas Buttercreme darauf verteilen und die zweite Kuchenschicht auflegen und leicht festdrücken – so oft wiederholen, bis alle Kuchenschichten aufgetürmt sind. Den kompletten Kuchen mit einer dünnen Schicht Buttercreme einstreichen (Crumb Coat) und dann für etwa 20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
6. Die Buttercreme in mehrere Portionen aufteilen und nach Belieben einfärben. Ich habe einen Großteil der Creme in Apricot eingefärbt und damit die komplette Torte einmal eingestrichen. Den Rest hab ich in kleinere Portionen aufgeteilt und noch etwas intensiver Apricot gefärbt, dann etwas helleres und dunkleres Türkis. Mit diesen Farben und verschiedenen Spritzbeuteln/Aufsätzen hab ich dann die Torte dekoriert (s. Fotos). Wer öfter mal mit Buttercreme arbeiten will, dem empfehle ich ein Set mit Spritztüllen*. Zusätzlich kann man die Torte dann noch mit Fondant Blumen und Belegkirsche o.ä. dekorieren. Richtig »retro« wird es mit den knallroten Cocktail Kirschen mit Stiel ;)
1. Start with the buttercream by adding cornstarch, sugar, and vanilla extract to a small bowl. Add a small amount of the milk as well and stir to dissolve the cornstarch. Add the remaining milk to a saucepan and bring slowly to a boil (stir constantly, so it does not burn). Next, add the cornstarch mixture and stir in. Let the custard bubble for a minute while stirring constantly. Remove from the heat and cover the custard immediately with a piece of plastic wrap – make sure the plastic wrap is directly on the custard. This way you will avoid a skin from forming on top of the custard. Let cool down completely. This can be done a day in advance.
2. Preheat the oven to 320°F (160°C) convection heat. Line six 6-inch springform tins with baking parchment and grease lightly. You can also use silicone molds* and just grease them lightly. You can actually work with less baking tins and bake the cakes in two batches – always worked for me so far ;)
3. Add the sugar and eggs to a large bowl and mix on high for about 6-8 minutes until very light and fluffy – the volume of the mixture should increase quite a bit. Add the vanilla extract and mix in. Mix the flour with baking powder, and salt, then add to the bowl and mix in – do not overmix the batter! In a second bowl whip the heavy cream until stiff peaks form. Add the whipped cream in several batches to the bowl with the batter and carefully fold in. Divide the cake batter between your baking tins and bake for about 23-25 minutes or until a toothpick inserted into the center of the cakes comes out clean. Take out of the oven and let cool down on a wire rack. You can do that a day in advance and wrap the cooled cakes (airtight) and continue with the cake the next day.
4. When ready to finish the cake continue with the buttercream by adding the butter and confectioners‘ sugar for the buttercream to a large bowl and mix on high speed for about 4-5 minutes until very light and fluffy. Gradually add the cooled custard in small batches and mix well after each addition. When all custard is added continue mixing for another 5-6 minutes until you get a very smooth and fluffy buttercream. Make sure the butter and custard have the same temperature or the two might not mix well.
5. Level the cake layers if they domed during baking. Place a first cake layer on a serving plate, add some buttercream on top and spread evenly. Top with a second cake layer, add more buttercream and repeat. Continue until all cake layers are stacked on top of each other. Cover the whole cake with a thin layer of buttercream and place in the fridge for about 20 minutes.
6. Divide the buttercream in several batches and color to your liking. I colored most of it in an apricot color to cover the whole cake with it, then smaller batches in a more intense apricot, light turquoise and a more intense turquoise. To get ribbons, swirls, and lines use different piping tips. If you want to decorate with buttercream more often it’s good to have a whole set of piping tips*. Finish the cake with fondant flowers and cocktail cherries to make it truly retro looking ;)
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Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
DruckenRetro Buttercreme Törtchen
- Vorbereitungszeit: 01:00
- Kochzeit(en): 00:25
- Gesamtzeit: 08:00
- Menge: 1 1x
- Kategorie: Torten
- Küche: Vereinigte Staaten
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
Früher was alles etwas üppiger – auch die Kuchendekoration. Dieses Törtchen ist eine kleine Hommage an vergangene Zeiten. Make Retro Buttercreme Törtchen great again! ;P
Zutaten
Für die Buttercreme:
60g Speisestärke
2 EL Zucker
2 TL Vanille Extrakt
750ml Milch (normal oder pflanzlich)
570g Butter, Zimmertemperatur
60g Puderzucker
Lebensmittelfarben (Apricot, Türkis, etc.)
Für die Kuchenböden:
300g Zucker (oder Xylit)
5 Eier (L)
3 TL Vanille Extrakt
520g Mehl (Type 405)
4 TL Backpulver
1/4 TL Salz
480ml Schlagsahne, kalt
Für die Dekoration (optional):
einige Belegkirschen bzw. Cocktail Kirschen
Fondant Blumen o.ä.
Arbeitsschritte
1. Am besten mit der Buttercreme anfangen. Dazu Stärke, Zucker und Vanille Extrakt in einer kleinen Schüssel mit etwas von der Milch verrühren – die Stärke sollte sich komplett aufgelöst haben. Die restliche Milch in einen kleinen Topf geben und langsam auf dem Herd erhitzen. Sobald die Milch anfängt zu kochen, die Stärkemischung dazugeben und einrühren. Die Mischung sollte schnell andicken. Unter ständigem Rühren etwa eine Minute blubbern lassen, dann vom Herd ziehen. Ein Stück Klarsichtfolie auf den noch heißen Pudding legen, damit sich keine Haut bildet und dann komplett abkühlen lassen. Der Pudding kann schon einen Tag vorab zubereitet werden.
2. Den Ofen auf 160°C (320°F) Umluft vorheizen. Sechs 15cm Springformen mit Backpapier auslegen und leicht einfetten. Ich verwende hier Silikonbackformen* – die muss man nur leicht fetten. Man kann mit nur 3 oder 4 Backformen arbeiten und die Kuchen in zwei Runden backen – bei mir hat das bisher immer gut funktioniert.
3. Zucker und Eier in eine große Schüssel geben und auf höchster Stufe etwa 6-8 Minuten lang hell und luftig aufschlagen – das Volumen der Masse sollte sich ordentlich vergrößern. Vanille Extrakt zugeben und unterrühren. Mehl mit Backpulver und Salz vermischen, dann in die große Schüssel dazugeben und kurz unterrühren – man sollte ab hier nicht mehr zu viel rühren. In einer zweiten Schüssel die Sahne steif schlagen, dann in mehreren Portionen zur großen Schüssel dazugeben und vorsichtig unterheben. Den Teig auf die Backformen verteilen und etwa 23-25 Minuten backen. Mit einem Zahnstocher testen, ob noch Teig kleben bleibt und die Kuchen erst herausholen, wenn dieser sauber herauskommt. Kuchen aus dem Ofen nehmen und auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Die Kuchenschichten kann man ebenfalls einen Tag eher backen und luftdicht eingepackt lagern, bis man für den Zusammenbau des Kuchens bereit ist.
4. Als Nächstes mit der Buttercreme weitermachen. Dafür die weiche Butter und den Puderzucker in die Schüssel einer Küchenmaschine geben und auf höchster Stufe etwa 4-5 Minuten luftig aufschlagen. Dann den abgekühlten Pudding in kleinen Portionen zur Butter dazugeben und gut unterrühren. Wenn der Pudding komplett in der Schüssel ist, noch einmal 5-6 Minuten auf höchster Stufe aufschlagen, bis eine sehr luftige und cremige Buttercreme entstanden ist. Man sollte darauf achten, dass Butter und Pudding in etwa dieselbe Temperatur haben, da sie sich sonst nicht ganz so gut verbinden.
5. Die Kuchenböden, falls notwendig, zurechtschneiden/begradigen, dann eine erste Kuchenschicht auf eine Servierplatte setzen. Etwas Buttercreme darauf verteilen und die zweite Kuchenschicht auflegen und leicht festdrücken – so oft wiederholen, bis alle Kuchenschichten aufgetürmt sind. Den kompletten Kuchen mit einer dünnen Schicht Buttercreme einstreichen (Crumb Coat) und dann für etwa 20 Minuten in den Kühlschrank stellen.
6. Die Buttercreme in mehrere Portionen aufteilen und nach Belieben einfärben. Ich habe einen Großteil der Creme in Apricot eingefärbt und damit die komplette Torte einmal eingestrichen. Den Rest hab ich in kleinere Portionen aufgeteilt und noch etwas intensiver Apricot gefärbt, dann etwas helleres und dunkleres Türkis. Mit diesen Farben und verschiedenen Spritzbeuteln/Aufsätzen hab ich dann die Torte dekoriert (s. Fotos). Wer öfter mal mit Buttercreme arbeiten will, dem empfehle ich ein Set mit Spritztüllen*. Zusätzlich kann man die Torte dann noch mit Fondant Blumen und Belegkirsche o.ä. dekorieren. Richtig »retro« wird es mit den knallroten Cocktail Kirschen mit Stiel ;)
Hinweise
Viel Spaß beim Backen!
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Die Untertreibung des Jahres, „TörtCHEN“ ;-) Das Foto sieht grandios aus – je, die satten Farben schreien „retro“ und der ganze Kuchen „iss mich“ :-)