Bei uns würde man es Apfelkuchen nennen – im englischsprachigen Raum ist das hier ein (Old-fashioned) Apple Pie. Ok, nicht unbedingt »old-fashioned« für jedermann, aber hier bei uns wird das Ding so genannt. Ein leckerer Kuchen mit einer Wagenladung Äpfel, wie ihn Granny Smith vielleicht gebacken hätte. Granny Smith. Das war ein Witz. Kein guter, aber immerhin ein Witz. ;P

Bei uns hier in Deutschland gibt es keine direkte Übersetzung für das Wort »Pie«, auch wenn man es im Grunde als »Kuchen« übersetzen könnte. Das Word wird im Englischen nur für eine bestimmte Art von Gebäcken verwendet, die eine recht klar definierte Form und ein bestimmtes Erscheinungsbild haben. Zu unseren Kuchen gibt es da einen klaren Unterschied. Optisch kommen viele Pies einer Tarte nahe… aber dann auch nicht so ganz. ;P
Ein Pie wird in einem »Pie Dish« gebacken – eine Backform, die unten kleiner ist als oben und deren Seitenwände schräg nach oben gehen. Stellt man sowas einem Amerikaner oder Engländer vor die Nase, erkennen die das sofort als Pie und würden vermutlich nicht Kuchen dazu sagen. OK, manche vielleicht schon, aber der Großteil wohl eher nicht. ;P

Im Grunde kann uns die sprachliche Eigenheit der Bezeichnung hier auch egal sein. Wer das hier als Kuchen bezeichnet und nicht als Pie und trotzdem nett fragt, ob er/sie ein Stück davon bekommen kann, kriegt auch etwas davon auf den Teller geschaufelt. Wer nett lächelt, bekommt auch noch etwas Eis oder Vanillesoße dazu. So einfach ist das manchmal.
Viele kennen Apple Pie als ur-amerikanisches Gebäck. Es wird viel darüber gesungen, in Filmen werden Apple Pies als amerikanische Klassiker glorifiziert (und manchmal auch übelst misshandelt), aber der Ursprung des Gebäcks liegt wohl eher in Großbritannien. Ergibt auch absolut Sinn – als der erste Apple Pie gebacken wurde, gab es auf dem amerikanischen Kontinent noch nicht mal Apfelbäume oder europäische Invasoren. ;P

Anyway. Wir lieben Apple Pie. Apfelkuchen auch. Egal, wie man es jetzt lieber nennt. Original amerikanischen Apple Pie würde ich es allerdings nicht nennen. Finde es immer lustig, wenn deutsche Food-Blogs sowas behaupten. Als ob es nur ein einziges »originales« Rezept für einen Apple Pie gäbe… jeder Familie macht das vermutlich ein wenig anders in den USA und trotzdem ist jeder irgendwie »original«, oder? Ich lasse »klassisch« oder »old-fashioned« durchgehen, aber original passt hier einfach nicht so ganz. ;P
Unser Apple Pie hier ist definitiv nicht »original«. Einige der Zutaten waren bei den ersten Apple Pie Rezepten vermutlich eher nicht mit dabei – Vanille Pulver, Kardamom, Zimt, gehobelte Mandeln… das war damals alles viel zu teuer für Otto Normalverbraucher. Diese Gewürze und Nüsse haben sich erst in späteren Jahren eingeschlichen, als sowas erst erschwinglich wurde für Backrezepte.
Die Amis oder Briten sind übrigens nicht die einzigen, die gute Apfelkuchen backen könnten. Auch wir haben z.B. leckere (Versunkene) Apfelkuchen hier in Deutschland, die man sonntags auf den Tisch stellen kann, wenn Oma und Opa zum Kaffeeklatsch vorbeikommen.
Ein anderer, extrem leckerer Apfelkuchen aus den USA ist der Dutch Apple Pie. Klingt jetzt vielleicht etwas verwirrend, aber da haben die Amis wohl mal wieder etwas adaptiert, das ihnen besonders gut gefallen hat. Niederländischen Apfelkuchen. Ist ok – das Ergebnis ist wirklich lecker geworden. ;P
Natürlich gibt es überall, wo Äpfel angebaut werden, tolle Rezepte für Apfelkuchen & Co. Die Franzosen haben hier einiges im Angebot – unser liebstes Exemplar ist aber hier mit Sicherheit Großmutters (Französischer) Apfelkuchen. Der ist vollgepackt mit Äpfeln – mehr geht fast nicht! Wer jetzt noch immer nicht genug hat, sollte sich vielleicht auch einmal auf der Seite mit unseren gesammelten Apfelrezepten umschauen – hier findet man alles, bei dem Äpfel die Stars im Gebäck sind. ;)
ZUTATEN / INGREDIENTS
Für den Teig:
260g Mehl (Type 405)
1 EL Zucker
1 Prise Salz
150g kalte Butter
1 Ei (M)
Für die Füllung:
etwa 900g Äpfel (z. B. Elstar)
1 Bio-Zitrone, Saft
50g Zucker
40g Mehl (Type 405)
1/2 TL Zimt
1/4 TL Kardamom
1/4 TL Vanille Pulver* (optional)
80g Rosinen (plus 1 EL Rum, optional)
60g Mandeln, gehobelt
2 EL Paniermehl
Für die Dekoration:
1 Ei (M), verquirlt
1-2 EL brauner Zucker
For the pie dough:
2 cups (260g) all-purpose flour
1 tbsp. sugar
1 pinch of salt
5.3 oz. (150g) butter, cold
1 medium egg
For the apple filling:
about 32 oz. (900g) apples (e.g. Elstar)
1 organic lemon, juice
1/4 cup (50g) sugar
1/3 cup (40g) all-purpose flour
1/2 tsp. ground cinnamon
1/4 tsp. ground cardamom
1/4 tsp. vanilla powder* (optional)
2.8 oz. (80g) raisins (plus 1 tbsp. rum, optional)
2.1 oz. (60g) almonds, sliced
2 tbsp. breadcrumbs
For the decoration:
1 medium egg, whisked
1-2 tbsp. brown sugar






ZUBEREITUNG / DIRECTIONS
1. Für den Teig das Mehl mit Zucker und Salz in einer großen Schüssel vermischen. Die kalte Butter in kleinen Stücken dazugeben und dann mit einem Teigmischer* in etwa erbsengroße Stücke zerteilen. Das Ei dazugeben und alles zu einem Teig verkneten. Sollte der Teig noch ein paar trockene Stellen haben, ist das OK (s. Hinweise). In Klarsichtfolie eingeschlagen und für etwa 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
2. Die Äpfel schälen, entkernen und dann in dünne Spalten schneiden. In einer großen Schüssel mit dem Zitronensaft vermischen, damit die Äpfel nicht braun werden. Mehl mit Zucker, Zimt, Kardamom und Vanille Pulver (optional) vermischen, zu den Äpfeln dazugeben und alles gut vermengen. Die Rosinen (s. Hinweis) und die Mandeln dazugeben und unterheben. Zur Seite stellen.
3. Den Ofen auf 180°C (350°F) Umluft vorheizen. Eine 23cm Pieform* leicht einfetten und zur Seite stellen. Die Hälfte des Teiges auf einer bemehlten Fläche ausrollen. Die Teigplatte in die vorbereitete Form legen und überstehenden Teig abschneiden. Das Paniermehl auf den Boden streuen und dann die Apfelmischung darauf verteilen. Die Mischung ein wenig zusammendrücken, um größere Hohlräume in der Füllung zu vermeiden. Zur Seite stellen.
4. Den verbliebenen Teig mit den Teigresten zusammen ausrollen und in etwa 2 cm breite Streifen schneiden. Diese Streifen als Gitter auf die Apfelmischung legen und am Rand mit dem Boden zusammendrücken – wer mag, kann noch ein schönes Muster in den Rand drücken (z.B. mit einer Gabel). Das Ei für die Deko kurz verquirlen, dann den Teig vorsichtig damit bestreichen. Alles mit braunem Zucker bestreuen und dann im unteren Drittel des Ofens für etwa 35-40 Minuten goldbraun backen. Sollte der Pie zu dunkel werden, einfach mit einem Stück Backpapier oder Alufolie abdecken und weiterbacken. Den fertigen Pie aus dem Ofen holen und in der Form komplett abkühlen lassen. Der Apple Pie schmeckt prima mit etwas Vanilleeis oder Vanillesoße.
Hinweise:
+ Den Teig möglichst wenig kneten – die Butter darf nicht warm werden. Sind noch ein paar trockene Stellen zu sehen, ist das vollkommen in Ordnung.
+ Die Rosinen kann man am Vorabend in etwas Rum einlegen – macht den Pie noch besser. Wenn Kinder mitessen, vielleicht aber besser ohne Rum. ;P
+ Der Pie sollte einige Stunden abkühlen, damit er beim Anschneiden nicht zerfällt. Man kann einzelne Stücke allerdings auch in der Mikrowelle kurz erwärmen – dazu dann etwas Vanilleeis. So gut!
1. Combine flour, sugar, and salt for the dough in a large bowl. Add the cold butter in small pieces and cut it into even smaller, pea-sized pieces, using a pastry blender*. Next, add the egg and knead everything to create a dough. If the dough still has a few dry spots, that’s ok (see notes). Wrap it into plastic wrap and place it in the fridge for about 1 hour.
2. Peel, quarter, and core the apples. Cut the pieces into thin slices and mix them in a large bowl with the lemon juices to prevent them from turning brown. Combine flour, sugar, ground cinnamon, ground cardamom and vanilla powder (optional), add to the apples and mix well. Add the raisins (see notes) and sliced almonds and fold in. Set aside.
3. Preheat the oven to 180°C (350°F) fan-forced. Lightly grease a 23cm pie dish* and set it aside. Roll out half of the dough on a floured surface. Place the dough inside the prepared pie dish, press it down and cut off any overlapping dough. Sprinkle the breadcrumbs over the base and then add the apple filling. Press the mixture down a little to avoid large cavities inside the filling. Set aside.
4. Collect dough scraps and roll out together with the remaining dough. Cut into strips of about 2 cm width and place those strips on top of the apple filling in a lattice pattern. Press the dough from the base and the lattice pattern together along the edge and create a nice rim (e.g. with a fork). Whisk the egg and brush the dough with it. Sprinkle everything with brown sugar and bake the pie in the lower third of the oven for around 35-40 minutes until golden brown. If the pie gets too dark, simply cover it with a piece of baking parchment or aluminum foil and continue baking. Remove the pie from the oven and let it cool down completely inside the baking tin. The apple pie is great with some vanilla ice cream or vanilla sauce on the side.
Notes:
+ Knead the dough as little as possible. The butter should not get too warm. If there are still a few dry spots, that’s perfectly fine.
+ The raisins can be soaked in a little rum the night before – this makes the pie even better. In case children should be able to eat the pie as well, maybe skip this step.
+ The pie should cool down for a few hours so it doesn’t fall apart when you cut it. If you prefer the cake warm, you can reheat individual pieces briefly in the microwave, then add some vanilla ice cream. So good!


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»Old-fashioned« Apple Pie
- Vorbereitungszeit: 00:40
- Kochzeit(en): 00:40
- Gesamtzeit: 04:00
- Menge: 1 1x
- Kategorie: Pies
- Küche: Vereinigte Staaten
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
Ein absoluter Klassiker, wenns an das Thema Backen geht – Old-fashioned Apple Pie. Gerne mal als »American Pie« bezeichnet, aber dort hat er natürlich nicht seinen Ursprung. ;P
Zutaten
Für den Teig:
260g Mehl (Type 405)
1 EL Zucker
1 Prise Salz
150g kalte Butter
1 Ei (M)
Für die Füllung:
etwa 900g Äpfel (z. B. Elstar)
1 Bio-Zitrone, Saft
50g Zucker
40g Mehl (Type 405)
1/2 TL Zimt
1/4 TL Kardamom
1/4 TL Vanille Pulver* (optional)
80g Rosinen (plus 1 EL Rum, optional)
60g Mandeln, gehobelt
2 EL Paniermehl
Für die Dekoration:
1 Ei (M), verquirlt
1–2 EL brauner Zucker
Arbeitsschritte
1. Für den Teig das Mehl mit Zucker und Salz in einer großen Schüssel vermischen. Die kalte Butter in kleinen Stücken dazugeben und dann mit einem Teigmischer* in etwa erbsengroße Stücke zerteilen. Das Ei dazugeben und alles zu einem Teig verkneten. Sollte der Teig noch ein paar trockene Stellen haben, ist das OK (s. Hinweise). In Klarsichtfolie eingeschlagen und für etwa 1 Stunde in den Kühlschrank legen.
2. Die Äpfel schälen, entkernen und dann in dünne Spalten schneiden. In einer großen Schüssel mit dem Zitronensaft vermischen, damit die Äpfel nicht braun werden. Mehl mit Zucker, Zimt, Kardamom und Vanille Pulver (optional) vermischen, zu den Äpfeln dazugeben und alles gut vermengen. Die Rosinen (s. Hinweis) und die Mandeln dazugeben und unterheben. Zur Seite stellen.
3. Den Ofen auf 180°C (350°F) Umluft vorheizen. Eine 23cm Pieform* leicht einfetten und zur Seite stellen. Die Hälfte des Teiges auf einer bemehlten Fläche ausrollen. Die Teigplatte in die vorbereitete Form legen und überstehenden Teig abschneiden. Das Paniermehl auf den Boden streuen und dann die Apfelmischung darauf verteilen. Die Mischung ein wenig zusammendrücken, um größere Hohlräume in der Füllung zu vermeiden. Zur Seite stellen.
4. Den verbliebenen Teig mit den Teigresten zusammen ausrollen und in etwa 2 cm breite Streifen schneiden. Diese Streifen als Gitter auf die Apfelmischung legen und am Rand mit dem Boden zusammendrücken – wer mag, kann noch ein schönes Muster in den Rand drücken (z.B. mit einer Gabel). Das Ei für die Deko kurz verquirlen, dann den Teig vorsichtig damit bestreichen. Alles mit braunem Zucker bestreuen und dann im unteren Drittel des Ofens für etwa 35-40 Minuten goldbraun backen. Sollte der Pie zu dunkel werden, einfach mit einem Stück Backpapier oder Alufolie abdecken und weiterbacken. Den fertigen Pie aus dem Ofen holen und in der Form komplett abkühlen lassen. Der Apple Pie schmeckt prima mit etwas Vanilleeis oder Vanillesoße.
Hinweise
+ Den Teig möglichst wenig kneten – die Butter darf nicht warm werden. Sind noch ein paar trockene Stellen zu sehen, ist das vollkommen in Ordnung.
+ Die Rosinen kann man am Vorabend in etwas Rum einlegen – macht den Pie noch besser. Wenn Kinder mitessen, vielleicht aber besser ohne Rum. ;P
+ Der Pie sollte einige Stunden abkühlen, damit er beim Anschneiden nicht zerfällt. Man kann einzelne Stücke allerdings auch in der Mikrowelle kurz erwärmen – dazu dann etwas Vanilleeis. So gut!
Nährwerte
- Portionsgröße: 12
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UPDATE: Das Rezept und die Fotos haben 2025 übrigens ein kleines Refresh bekommen. Ein paar Zutaten wurden angepasst – jetzt sind z.B. mehr Äpfel drin und die Rosinen wurden vorab in Rum getränkt. ;) So sah das Ganze übrigens 2014 noch aus… eins meiner ersten Rezepte hier auf den Blog!
