Diese kleinen Küchlein backt man nur einmal im Jahr – zumindest in China und überall dort, wo das Mondfest gefeiert wird. Diese Mooncakes mit roter Bohnenpaste sind extrem beliebt für die Feierlichkeiten und dürfen auf keinen Fall fehlen. Wie sollte man sonst den Vollmond bestaunen, wenn man nicht ein paar dieser Küchlein mit Familie und Freunden teilt?! ;)

In Deutschland wird man Mooncakes nur schwer in Bäckereien finden – vielleicht in einem asiatischen Supermarkt, wenn man Glück hat. Liegt vielleicht daran, dass wir weder dem Chinesischen Mondkalender folgen, noch das Mondfest feiern.
Wir sind das erste Mal in Singapur auf Mooncakes aufmerksam geworden. Zufällig war es gerade die Zeit für die Küchlein (war damals im September) und man kam ehrlich gesagt nicht um die kleinen Dinger drumrum – sie wurden quasi an jeder Ecke verkauft. Und obwohl man sie so ziemlich überall bekommen konnte, war der Andrang immer riesig. Wir konnten es uns damals natürlich nicht verkneifen und mussten uns ebenfalls was zum Testen besorgen.

Den Mooncake, den wir uns besorgt hatten, wurde uns gleich mit dem Hinweis verkauft, dass man die Kuchen nicht für sich selbst kauft, sondern immer verschenkt. Die Dame am Verkaufsstand wusste sofort, dass wir keine Ahnung von nichts hatten. ;P Wir haben uns dann einfach den Kuchen gegenseitig geschenkt. Man muss es sich ja nicht unnötig verkomplizieren…
Mooncakes gibt es mit vielen verschiedenen Füllungen und in unterschiedlichen Größen. Am beliebtesten sind wohl Mooncakes mit Lotuspaste oder roter Bohnenpaste, es gibt da aber noch viel mehr… fruchtige Füllungen (z.B. Ananas), nussige Füllungen, Füllungen mit Matcha – da ist eigentlich für jeden Geschmack etwas dabei. In den süßen Füllungen findet man oft auch noch einen salzigen Eidotter, der den Vollmond symbolisieren soll. Ganz ehrlich gesagt – nicht so unsere Sache. Deshalb haben die Mooncakes hier keine Eidotter spendiert bekommen… hätte die Sache aber auch unnötig verkompliziert. ;P

In unserer Ecke von Berlin gibt es keinen Laden, der Mooncakes verkauft. Wir haben aber kleine Asiamärkte, in denen man die Zutaten dafür bekommen kann. Immerhin. ;)
Die kleinen Kuchen standen lange auf der Backliste, irgendwie hat das Timing in den letzten Jahren aber nie so richtig gepasst – man will sie ja nicht im Frühling oder Sommer backen, wenn sie eigentlich für den Herbst gedacht sind. Auch das Organisieren der Zutaten war etwas aufwendiger… es hat einige Zeit gebraucht, einen Supermarkt zu finden, der das Lye Water verkauft. Braucht man für den Teig. Nachdem so eine Flasche davon dann zu Hause gestanden hatte, haben Recherchen ergeben, dass man die Küchlein im Grunde auch ohne backen kann… sie werden dann nur etwas blasser. Well…

Der Teig und die Füllung sind super einfach zuzubereiten. Etwas komplizierter wird es dann beim Formen der Küchlein. Man muss erst eine kleine Teigportion flachdrücken oder ausrollen, dann wird eine Kugel der Füllung draufgesetzt und in den Teig eingeschlagen. Da die Teigschicht recht dünn sein soll, muss man hier etwas üben, bis das ordentlich aussieht. Unsere ersten Küchlein waren zugegeben etwas »wonky«, aber man hat schnell raus, wie groß der Teigkreis sein muss und wie man die Füllung verpackt bekommt. Wie viel man vom Teig und Füllung jeweils braucht, damit das Verhältnis stimmt, haben wir ja schon für euch getestet… das müsst ihr dann nicht mehr machen. ;P
Sind die Teigkugeln mit Füllung geschafft, ist der Rest ein Kinderspiel… man drückt die Kugeln einfach in die Form, dann presst man alles zusammen und schwups hat man ein kleines Küchlein mit einem schönen Muster drauf. Das muss dann nur noch gebacken werden, aber das ist wirklich ein Kinderspiel. Wer Fragen zum Rezept hat, kann einfach einen Kommentar hinterlassen – helfe gerne, wo ich kann…
Wem die Mooncakes noch zu kompliziert sind, kann vielleicht erst einmal unsere Chinesischen Mandelkekse backen – die sind zwar für Neujahr gedacht, schmecken aber das ganze Jahr über lecker. Alternativ könnten wir auch noch Pandan Zitrone Crinkle Cookies empfehlen. Mal was anderes, als Chocolate Chip Cookies oder Butterkekse. ;P
ZUTATEN / INGREDIENTS
(12 Mooncakes)
160g Mehl (Type 405)
80g Zuckerrübensirup* (Karamell)
1/2 TL Lye Water*
3 EL Rapsöl*
1 EL Wasser (ggf. mehr)
1 Dose (mind. 360g) Rote Bohnenpaste* oder Lotuspaste*
1 Eigelb + 1 TL Wasser zum Bestreichen
(12 mooncakes)
5.6 oz. (160g) all-purpose flour
2.8 oz. (80g) sugar beet syrup* (caramel)
1/2 tsp. lye water*
3 tbsp. rapeseed oil*
1 tbsp. water (plus more if needed)
1 can (min. 12.7 oz./360g) sweetened red been paste* or sweetened lotus nut paste*
1 egg yolk + 1 tsp. water, for brushing


Hinweis
Wie schon oben erwähnt, ist Lye Water (alkalische Lösung) nicht ganz so einfach zu finden. Man muss auch etwas aufpassen – falsch angewendet, kann die Lösung Hautreizungen verursachen. Mischt man sie mit dem Zuckerrübensirup, Öl und Wasser und verwendet das dann für den Teig, ist alles kein Problem. Man sollte die reine Lösung allerdings nicht auf die Haut kommen lassen. Falls das passiert, sofort mit Wasser abspülen. Wer sich nicht sicher ist, verwendet besser Handschuhe. Die Flasche IMMER außer Reichweite von Kindern aufbewahren! Nach dem Backen ist die alkalische Lösung aber vollkommen ungefährlich (wird zu Soda/Natriumcarbonat) – so ähnlich wie bei Brezeln, die ja auch vor dem Backen in einer Lauge baden gehen. ;)


ZUBEREITUNG / DIRECTIONS
1. Als Erstes das Mehl in eine Schüssel geben. Zuckerrübensirup, Lye Water, Öl und Wasser in einer separaten Schüssel verrühren, dann zum Mehl dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Der Teig sollte weich, aber nicht klebrig sein. Sollte er zu trocken wirken, noch etwas Wasser dazugeben. Nicht zu viel Kneten. Den Teig in Klarsichtfolie einschlagen und dann für etwa 60-70 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
2. Während der Teig ruht, die Bohnenpaste (oder Lotuspaste) in Portionen von etwa 30g abwiegen, zu Kugeln formen und auf einen Teller legen. Bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.
3. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Mooncake Mold Press (50g)* mit etwas Mehl ausstauben. Das Mehl hilft später, die Mooncakes leichter aus der Form zu lösen – man braucht hier allerdings nicht viel. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und zur Seite stellen.
4. Den Teig in 12 Portionen aufteilen und jeweils zu einer Kugel formen. Eine Teigkugel in die Hand nehmen und dann in der Handfläche flach drücken, bis der entstehende Teigkreis in etwa die Größe der Handfläche hat. Wem das zu kompliziert erscheint, kann hier natürlich auch mit einem Nudelholz arbeiten und den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie ausrollen (s. Hinweise im Text oben). Als Nächstes dann eine Kugel der Bohnenpaste auf den Teigkreis setzen und den Teig rundum ein- und darüber schlagen. Die Kugel wird wahrscheinlich nicht sofort vollständig bedeckt sein. Mit vorsichtigem Drücken und Quetschen sollte man es aber schaffen, die Bohnenpaste komplett mit Teig einzuschließen. Sollte der Teig irgendwo einreißen, einfach mit den Fingern etwas zusammendrücken.
5. Die gefüllten Kugeln in die vorbereitete Mooncake Presse schieben – die Kugel sollte hier bis zum Boden der Presse hineingeschoben werden. Die Presse dann auf die Arbeitsfläche setzen und den Kolben fest nach unten drücken. Man muss hier schon ordentlich drücken, damit das Muster hinterher klar im Teig sichtbar ist. Man darf es aber auch nicht übertreiben, sonst zerquetscht man die Kugel eventuell. Die Mooncakes mit Abstand zueinander auf das vorbereitete Blech setzen.
6. Die Mooncakes etwa 8 Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Aus dem Ofen nehmen und etwa 10 Minuten abkühlen lassen (den Backofen nicht ausschalten). Das Eigelb mit etwas Wasser verrühren und die kleinen Kuchen ganz leicht damit bestreichen – das Muster sollte weiterhin gut sichtbar sein und nicht vom Eigelb verdeckt werden. Die Mooncakes dann noch einmal für etwa 14–16 Minuten in den Ofen schieben und so lange backen, bis sie schön gebräunt sind. Die Küchlein aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Bis zum Servieren noch 1–2 Tage in einem luftdichten Behälter aufbewahren.
1. Add the flour to a bowl. In a separate bowl mix sugar beet syrup, lye water, oil, and water until well combined. Add this mixture to the bowl with the flour and mix to combine. You want a soft and smooth dough that is not sticky. If it seems too dry, add a bit more water and knead in. Do not overwork the dough. Wrap the dough in plastic wrap and let it sit on the counter for about 60-70 minutes.
2. While the dough is resting, weigh out the red bean paste (or lotus paste) to get portions of about 30g (1.05 oz.) – shape into balls and set them on a plate. Refrigerate until needed again.
3. Preheat the oven to 180°C (350°F). Dust a mooncake mold press (50g/1.8 oz.)* with some flour – the flour will help to release the mooncakes from the mold. You don’t need much, though. Line a baking sheet with baking parchment and set aside.
4. Divide the dough into 12 equal pieces and shape each piece into a ball. Place one of the dough balls in the palm of your hand and press/shape it into a disc that has about the size of your palm. You can also do that with a rolling pin between two layers of plastic wrap instead – it’s easier that way (see notes in text above). Place one of the bean paste (lotus paste) balls in the center of that disc and fold the dough around the ball. It likely will not cover the whole ball immediately. Gently push, press, and squeeze the dough, holding the ball securely in your palm, until the dough covers the filling completely. If the dough tears somewhere, just pinch it together.
5. Press the balls you just made into the prepared mooncake mold – make sure they go all the way in and touch the bottom of the mold. Place the mold onto your work surface and push the dough ball down with the help of the plunger. You want to make sure the pattern is showing nicely when releasing the mooncake from the mold – but don’t push too hard, or you might squash the little cakes. Place them on the prepared baking sheet with some space in between..
6. Bake the mooncakes for about 8 minutes in the preheated oven. Take the mooncakes out of the oven and let them cool down for about 10 minutes (do not turn off the oven). Mix the egg yolk with the water and brush the small cakes very lightly with that egg wash (you don’t want to cover the pattern with the egg wash). Bake the mooncakes another 14-16 minutes, or until golden brown on top. Take the cakes out of the oven and let them cool down completely. Store in an airtight container for 1-2 days before serving.

Du willst noch mehr? Folge dem Blog auf Facebook, Instagram oder Pinterest für neue Rezepte und mehr. Schreibt mir, wenn Ihr Fragen habt.
Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
Print
Mooncakes mit roter Bohnenpaste (Mondfest)
- Prep Time: 00:25
- Cook Time: 00:24
- Total Time: 02:30
- Yield: 12
- Category: Kuchen
- Cuisine: China
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
In China wird im Herbst das Mondfest gefeiert – zu diesem traditionellen Feiertag dürfen leckere kleine Mooncakes nicht fehlen!
Zutaten
160g Mehl (Type 405)
80g Zuckerrübensirup* (Karamell)
1/2 TL Lye Water*
3 EL Rapsöl*
1 EL Wasser (ggf. mehr)
1 Dose (mind. 360g) Rote Bohnenpaste* oder Lotuspaste*
1 Eigelb + 1 TL Wasser zum Bestreichen
Arbeitsschritte
1. Als Erstes das Mehl in eine Schüssel geben. Zuckerrübensirup, Lye Water, Öl und Wasser in einer separaten Schüssel verrühren, dann zum Mehl dazugeben und alles zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Der Teig sollte weich, aber nicht klebrig sein. Sollte er zu trocken wirken, noch etwas Wasser dazugeben. Nicht zu viel Kneten. Den Teig in Klarsichtfolie einschlagen und dann für etwa 60-70 Minuten bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
2. Während der Teig ruht, die Bohnenpaste (oder Lotuspaste) in Portionen von etwa 30g abwiegen, zu Kugeln formen und auf einen Teller legen. Bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank stellen.
3. Den Ofen auf 180°C (350°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Eine Mooncake Mold Press (50g)* mit etwas Mehl ausstauben. Das Mehl hilft später, die Mooncakes leichter aus der Form zu lösen – man braucht hier allerdings nicht viel. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und zur Seite stellen.
4. Den Teig in 12 Portionen aufteilen und jeweils zu einer Kugel formen. Eine Teigkugel in die Hand nehmen und dann in der Handfläche flach drücken, bis der entstehende Teigkreis in etwa die Größe der Handfläche hat. Wem das zu kompliziert erscheint, kann hier natürlich auch mit einem Nudelholz arbeiten und den Teig zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie ausrollen (s. Hinweise im Text oben). Als Nächstes dann eine Kugel der Bohnenpaste auf den Teigkreis setzen und den Teig rundum ein- und darüber schlagen. Die Kugel wird wahrscheinlich nicht sofort vollständig bedeckt sein. Mit vorsichtigem Drücken und Quetschen sollte man es aber schaffen, die Bohnenpaste komplett mit Teig einzuschließen. Sollte der Teig irgendwo einreißen, einfach mit den Fingern etwas zusammendrücken.
5. Die gefüllten Kugeln in die vorbereitete Mooncake Presse schieben – die Kugel sollte hier bis zum Boden der Presse hineingeschoben werden. Die Presse dann auf die Arbeitsfläche setzen und den Kolben fest nach unten drücken. Man muss hier schon ordentlich drücken, damit das Muster hinterher klar im Teig sichtbar ist. Man darf es aber auch nicht übertreiben, sonst zerquetscht man die Kugel eventuell. Die Mooncakes mit Abstand zueinander auf das vorbereitete Blech setzen.
6. Die Mooncakes etwa 8 Minuten im vorgeheizten Backofen backen. Aus dem Ofen nehmen und etwa 10 Minuten abkühlen lassen (den Backofen nicht ausschalten). Das Eigelb mit etwas Wasser verrühren und die kleinen Kuchen ganz leicht damit bestreichen – das Muster sollte weiterhin gut sichtbar sein und nicht vom Eigelb verdeckt werden. Die Mooncakes dann noch einmal für etwa 14–16 Minuten in den Ofen schieben und so lange backen, bis sie schön gebräunt sind. Die Küchlein aus dem Ofen nehmen und vollständig abkühlen lassen. Bis zum Servieren noch 1–2 Tage in einem luftdichten Behälter aufbewahren.
Hinweise
Viel Spaß beim Backen!
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Affiliate-Links (Werbung) zu Amazon Deutschland. Wenn du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von deinem Einkauf eine Provision. Für dich verändert sich der Preis damit allerdings nicht.