Hefezopf ist bei uns in der Familie ein gern gesehener Gast auf der Frühstückstafel. Seit ich denken kann, gab es das leckere Gebäck (nicht nur) zu Ostern regelmäßig zum Frühstück. Meine Mutter hat nur selten Zopf selbst gebacken – sie hat lieber einen beim Bäcker gekauft. Mein Bruder dagegen hat sich dafür gerne mal in die Küche gestellt. Irgendwann hab auch ich dann als Teenager angefangen, mit Hefe zu hantieren… und mache das bis heute noch sehr gerne ;) Ich finde es gibt nichts Besseres, als einen frisch gebackenen Dinkel Hefezopf mit etwas Butter obendrauf. Einfach grandios!
So ein fluffig lockerer Hefezopf zum Frühstück ist einfach toll. Oder auch als Snack zwischendurch ;) Ich bin da nicht so wählerisch… ich kann sowas den ganzen Tag über essen. Sollte ich zwar nicht tun, weil das meinen Blutzuckerspiegel ärgert – aber ich könnte das ganz locker tun ;P
Geht vermutlich vielen so. Sich aber selbst die Mühe zu machen, so einen Zopf in der eigenen Küche zu backen – passiert heutzutage eher seltener. Auch wenn so ein Hefezopf im Grunde recht einfach ist, es dauert alles ein wenig. Wenn man den frisch zum Frühstück servieren möchte, dann muss man schon etwas früher aufstehen. Nicht, weil viel zu tun wäre… das gute Teil braucht einige Zeit zum Gehen. Da kommt man leider nicht drumrum. Dafür muss dann der Wecker schon mal um 6 oder 7 Uhr klingeln, damit dann alles fertig ist, wenn der Rest im Haus mit knurrendem Magen an der Frühstückstafel sitzt ;P
Damit möchte ich jetzt niemanden vom Backen abschrecken – ist nur als Hinweis gedacht ;) Aber das wissen die meisten ja vermutlich schon, die bereits mit Hefe gearbeitet haben. Gut Ding braucht Weile.
Hefezopf gibt es in vielen verschiedenen Versionen – mal ganz »nackig« wie hier, oder auch mit irgendwelchen Sachen bestreut und gefüllt. Rosinen sind hier ja die gängigsten Verdächtigen. Mache ich normalerweise auch gerne in so einen Hefeteig rein, aber ich wollte hier ein möglichst »sauberes« Ergebnis haben. Die Oberfläche des Hefezopfs sollte schön glatt und schnieke aussehen – mit Rosinen im Teig ist sowas immer schwierig. Die arbeitet man ja in den Teig ein und dann schauen die hier und da an der Oberfläche raus. Kann man nicht wirklich kontrollieren. Ergo bekommt man dann einfach keine glatte und saubere Oberfläche hin ;P
Im Video weiter unten hab ich mal versucht zu zeigen, wie ich den Hefezopf hier geflochten habe. Kann man so machen, ist aber kein Muss! Wenn ihr den nur mit drei Strängen statt fünf flechten wollt, dann macht das. Wird auch dann sehr gut aussehen – da bin ich mir sicher!
Zum Thema Hefe hab ich vor einiger Zeit schon einen eigenen Artikel geschrieben – mit einer kleinen, feinen Liste meiner liebsten Heferezepte. Vielleicht schaut ihr auch da mal vorbei, wenn euch das Thema interessiert.
ZUTATEN / INGREDIENTS
1/2 Würfel (21g) frische Hefe
130ml lauwarme Milch
50g Zucker
2 Eier (M)
400g Dinkelmehl (Type 630), plus etwas mehr
1/8 TL Kardamom
1 Prise Salz
80g weiche Butter
1 Eigelb (M)
etwas Milch
0.7 oz (21g) fresh yeast
4.4 fl. oz. (130ml) lukewarm milk
1/4 cup (50g) sugar
2 medium eggs
1/8 tsp. ground cardamom
1 pinch of salt
3 1/8 cup (400g) spelt flour
1/3 cup (80g) butter, at room temperature
1 medium egg yolk
some milk
ZUBEREITUNG / DIRECTIONS
1. Hefe, Milch und etwa 1 TL vom Zucker in der Schüssel einer Küchenmaschine vermischen, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat und dann für etwa 10 Minuten gehen lassen. Dinkelmehl mit Kardamom, Salz und dem restlichen Zucker vermengen – zusammen mit den Eiern und der weichen Butter zur Schüssel dazugeben und alles etwa 9-10 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und in der abgedeckten Schüssel für etwa 75-90 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen – das Volumen sollte sich in etwa verdoppelt haben.
2. Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche noch einmal kurz durchkneten und dann in fünf Portionen aufteilen. Jede Teigportion zu einem etwa 40cm (16 inches) langen Strang formen. Die fünf Stränge nebeneinander auf die Arbeitsplatte legen und dann miteinander verflechten (s. Video). Den Hefezopf auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen, die Enden einschlagen und den Zopf nach Belieben noch etwas in Form bringen und dann abgedeckt (mit einem leicht feuchten Küchentuch) noch einmal 25-30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
3. Den Ofen auf 200°C (390°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Eigelb mit der Milch vermischen und den gegangenen Zopf vorsichtig damit bestreichen. Wer mag, kann noch gehobelte Mandeln und etwas Hagelzucker darüberstreuen (optional) und dann für etwa 25 Minuten backen. Aus dem Ofen holen und auf einem Kuchengitter komplett abkühlen lassen.
1. In the bowl of a food processor mix the milk, one teaspoon of the sugar, and the yeast – make sure the yeast has dissolved completely. Let bubble up for about 10 minutes. Mix the spelt flour with cardamom, salt, and the remaining sugar – add to the bowl, together with the eggs and soft butter and knead everything for about 9-10 minutes to get a soft and smooth dough. Cover the bowl and let the dough rise in a warm place for 75-90 minutes or until pretty much doubled in size.
2. Knead the dough once again briefly on a lightly floured surface and then divide into five portions. Shape each portion of dough into a log that is about 16 inches (40cm) long. Place the logs next to each other on your work space and braid them (see video). Place the braided loaf on a baking sheet lined with baking parchment, tuck in the ends and shape the braided loaf a bit more if desired, then cover (with a slightly damp kitchen towel) and let rise in a warm place for another 25-30 minutes.
3. Preheat the oven to 390°F (200°C). Mix the egg yolk with the milk and carefully brush the braided loaf with it. If you like, you can sprinkle some sliced almonds and hail sugar on top (optional) and then bake for about 25 minutes. Remove from the oven and let cool completely on a wire rack.
Ein paar Tipps für den Umgang mit Hefe.
Mit Hefe zu arbeiten ist gar nicht so kompliziert wie man oft denkt. Hefe braucht etwas mehr Aufmerksamkeit als ein einfacher Rührteig, aber alles machbar und relativ einfach, wenn man sich an einige simple Regeln hält.
Hefe mag es angenehm warm.
Die frische Hefe, die wir zum Backen verwenden, ist ein Pilz, oder besser gesagt viele einzellige Pilze, die sich durch Sprossung/Teilung vermehren. Für diesen Vorgang braucht Hefe eine gewisse Temperatur – genauso wie wir eine gewisse Betriebstemperatur brauchen, um auf Touren zu kommen. Bei niedrigen Temperaturen kuscheln wir uns auch lieber in eine Decke und sind dabei absolut unproduktiv (Netflix gucken ist nicht produktiv!). Die ideale Temperatur für Hefe liegt irgendwo zwischen 30°-40°C. In diesem Bereich arbeitet Hefe, vermehrt sich prima und bildet Gase, die einen Teig lockern und aufgehen lassen. Liegt die Temperatur niedriger, arbeitet Hefe weiterhin, nur dauert dann alles viel länger. Bei über 45°C verabschiedet sich Hefe in die ewigen Jagdgründe – da sollte man also aufpassen.
Zutaten auf die richtige Temperatur bringen.
Wie schon gesagt, braucht Hefe eine bestimmte Temperatur, um gut arbeiten zu können. Wenn im Rezept »lauwarme« Milch steht, dann sollte die auch nur lauwarm sein. Wenn man den Finger reinsteckt, sollte es nicht viel wärmer sein als die eigene Körpertemperatur. Auch Butter, Eier und andere Zutaten für den Hefeteig sollten möglichst Raumtemperatur haben – dann klappt’s auch mit dem Aufgehen des Teiges.
Hefeteig gibt ordentlich Schmackes auf die Arme!
Hefeteig sollte gut durchgeknetet werden – das kann schon mal 10 Minuten dauern, bis sich alles gut verbunden hat und die Hefe an die Nährstoffe rankommt, die sie braucht. Alles, um sich ordentlich vermehren zu können. Man kann hier den Hengst raushängen lassen und alles per Hand kneten – oder der Küchenmaschine den Job überlassen. Funktioniert beides. Viele Bäcker sagen, sie kneten lieber von Hand, weil sie dadurch den Teig »besser fühlen« können, aber ehrlich gesagt… ich schau’ mir in den 10 Minuten lieber ein paar TikTok-Videos an ;P
Hefe gehen zu lassen, ist ein Spaziergang!
Hefeteig braucht nach dem Durchkneten erstmal ein bisschen Ruhe. Ihr müsst dafür die Musik nicht leiser drehen, aber das Schüsselchen abdecken und an einen warmen Ort stellen, wäre eine gute Sache. Das kann im Ofen sein, auf dem Boden (wenn Ihr eine Fußbodenheizung habt), in der Nähe eines Ofens oder einer Heizung (nicht zu nah und nicht obendrauf!), oder ganz klassisch im Schlafzimmer unter der Bettdecke. Ja, das machen einige ;) Hauptsache die Teigkugel hat es schön muckelig warm und bekommt keine kalte Luft ab. Sollte ein Teig mal nicht so schnell aufgehen wie erwartet, einfach etwas mehr Zeit geben. In der Ruhe liegt die Kraft, hat mal irgendwer gesagt ;)
Ab in die 2. Runde!
Viele Rezepte für Hefeteig geben eine zweite Gehzeit vor. Nach der ersten Runde kloppt man erst einmal die angestaute Luft aus dem Teig raus, knetet eventuell noch ein bisschen und bringt das Brot, den Zopf, die Brötchen oder was auch immer in Form – dann lässt alles noch einmal gehen. Durch die zweite Gehzeit wird die Krume des Gebäcks feiner und das Endergebnis hat i.d.R. weniger große Luftblasen drin. Wenn ein Hefeteig nach einer zweiten Knetrunde etwas Schwierigkeiten macht und sich nicht gut ausrollen lässt, dann einfach noch einmal kurz abgedeckt liegen lassen. Der Teig muss sich einfach nur noch einmal kurz entspannen und ist danach dann für alle Schandtaten breit!
Frische Hefe oder Trockenhefe – das ist hier die Frage!
Hier spalten sich oft die Lager. Die einen schwören auf frische Hefe, andere finden Trockenhefe toll und praktisch. Theoretisch kann man beides nehmen. Frische Hefe muss i.d.R. erst einmal mit einer lauwarmen Flüssigkeit und etwas Zucker verrührt werden – das aktiviert die Hefe. Trockenhefe schmeißt man einfach mit dem Mehl zusammen und gut ist. Viele bestehen darauf, Trockenhefe auch noch auf ihre Tauglichkeit zu prüfen und lösen sie vorab auch in lauwarmer Milch auf, aber das ist eigentlich nicht notwendig. Wenn das Ablaufdatum auf der Packung nicht überschritten wurde, sollte alles paletti sein. Frisch oder trocken – wenn man der Hefe Zeit lässt und sie gut behandelt, dann kommt bei beiden Versionen ein schöner Hefeteig raus.
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Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
DruckenEinfacher Dinkel Hefezopf
- Vorbereitungszeit: 00:15
- Kochzeit(en): 00:25
- Gesamtzeit: 03:00
- Menge: 1 1x
- Kategorie: Brot
- Küche: Deutschland
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
Ein absoluter Klassiker für Ostern: ein einfacher Dinkel Hefezopf. Locker, luftig und wirklich extrem lecker! Ein absoluter Liebling in unserer Familie!
Zutaten
1/2 Würfel (21g) frische Hefe
130ml lauwarme Milch
50g Zucker
2 Eier (M)
400g Dinkelmehl (Type 630), plus etwas mehr
1/8 TL Kardamom
1 Prise Salz
80g weiche Butter
1 Eigelb (M)
etwas Milch
Arbeitsschritte
1. Hefe, Milch und etwa 1 TL vom Zucker in der Schüssel einer Küchenmaschine vermischen, bis sich die Hefe komplett aufgelöst hat und dann für etwa 10 Minuten gehen lassen. Dinkelmehl mit Kardamom, Salz und dem restlichen Zucker vermengen – zusammen mit den Eiern und der weichen Butter zur Schüssel dazugeben und alles und etwa 9-10 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einer Kugel formen und in der abgedeckten Schüssel für etwa 75-90 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen – das Volumen sollte sich in etwa verdoppelt haben.
2. Den Teig auf einer leicht bemehlten Fläche noch einmal kurz durchkneten und dann in fünf Portionen aufteilen. Jede Teigportion zu einem etwa 40cm (16 inches) langen Strang formen. Die fünf Stränge nebeneinander auf die Arbeitsplatte legen und dann miteinander verflechten (s. Video). Den Hefezopf auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech setzen, die Enden einschlagen und den Zopf nach Belieben noch etwas in Form bringen und dann abgedeckt (mit einem leicht feuchten Küchentuch) noch einmal 25-30 Minuten an einem warmen Ort gehen lassen.
3. Den Ofen auf 200°C (390°F) Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Eigelb mit der Milch vermischen und den gegangenen Zopf vorsichtig damit bestreichen. Wer mag, kann noch gehobelte Mandeln und etwas Hagelzucker darüberstreuen (optional) und dann für etwa 25 Minuten backen. Aus dem Ofen holen und auf einem Kuchengitter komplett abkühlen lassen.
Hinweise
Viel Spaß beim Backen!
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