Es gibt Kuchen und es gibt Torten. Dan gibt es aber auch Kuchen, die sich selbst als Torte bezeichnen, obwohl sie eigentlich alle Charakteristika eines Kuchens haben. Die Linzer Torte ist hier ein gutes Beispiel. Sieht aus wie ein Kuchen, schmeckt wie ein Kuchen, behauptet aber von sich selbst, eine Torte zu sein. ;P

Eine Torte ist für mich eigentlich ein etwas voluminöseres Gebäck, mit mehreren Schichten, einer Ummantelung und Dekoration in irgendeiner Form. Die Linzer Torte hier hat zwar auch mehrere Schichten, aber irgendwie sind Torten in meinem Gehirn anders abgespeichert. ;P Ist aber im Grunde egal – wenn das Ding Linzer Torte heißt, dann nennen wir es Linzer Torte.
Die Linzer Torte gibt es schon recht lange – das 17. Jahrhundert wird hier in mehreren Quellen Entstehungszeitpunkt angegeben. Wer das Ding allerdings erfunden hat, ist wohl nicht ganz so klar. Darüber, ob es jetzt ein Bäcker aus Linz oder ein Bäcker aus Wien war, wird, glaube ich, bis heute gestritten. Manche sagen sogar, es wäre ein Bäcker aus Mittelfranken gewesen, der ins österreichische Linz ausgewandert ist. Who knows.

Linzer Torte ist nicht nur in Österreich beliebt – auch in Süddeutschland ist diese Art von Torte (es fällt mir wirklich schwer, nicht Kuchen zu sagen) sehr beliebt. Besonders in Südbaden gibt es viele Bäcker, die das Gebäck (HA!) noch nach traditionellen Rezepten zubereiten. Warum traditionelle Linzer Torte Rezepte in Süddeutschland fragen sich da wohl einige? Das ist recht einfach zu erklären… Teile von Baden gehörten einst zu Österreich. Auch das kleine Städtchen, in dem ich aufgewachsen bin, war für rund 500 Jahre in österreichischer Hand, dank der Habsburger. Passiert, wenn ein Bischof mal keine Kohle hat und einfach ganze Landstriche verhökert… ;P
Anyway. Egal wer es erfunden hat (definitiv nicht die Schweizer!), oder wo gebacken wird – Linzer Torte ist einfach eine sehr leckere Angelegenheit! Der weiche Teig mit der Marmeladenschicht und dann dem Gitter obendrauf – einfach richtig gut! Ich muss allerdings zugeben, dass meine Deko-Skills hier nicht besonders gut waren. Ich hab schon bessere Gitter auf Kuchen (!) drauf dressiert. Für die oberste Schicht wollte ich einen bestimmten Winkel für das Gitter haben – leicht schräg, rautig könnte man sagen – aber dafür war die Linzer Masse einfach nicht geeignet. Die ist dann beim Backen abgerutscht und hat sich breit gemacht. Stört jetzt beim Essen nicht, aber visuell hätte es besser sein können. Vielleicht muss ich noch einmal backen und neu fotografieren. ;P

Linzer Torte wird i.d.R. mit Linzer Teig und Linzer Masse zubereitet. Der Linzer Teig ist dabei ähnlich wie ein Mürbeteig und dient als Grundlage für das Gebäck. Die Linzer Masse wird dann, wie hier, auf die Marmeladenschicht aufdressiert und ergibt das bekannte Muster. Kann man so machen, muss man aber nicht. Theoretisch kann man die Linzer Torte auch nur mit Linzer Teig zubereiten, oder, wie ich das hier gemacht habe, nur Linzer Masse verwenden. Ich finde es einfacher, wenn man nur einen Teig zubereiten muss. Da ich keinen Bock auf ausrollen und Zuschneiden hatte, hab ich mich hier für die Teigmasse entschieden, die man für den Boden schnell und einfach verstreichen kann und für die Dekoration dann einfach mit einem Spritzbeutel aufbringt. Im richtigen Winkel beim nächsten Mal! ;P
Mit der Linzer Masse ist die Linzer Torte wirklich schnell und einfach zuzubereiten. Für die Füllung kann man hier übrigens verschiedene Marmeladen und Gelees verwenden. Klassisch ist für viele Johannisbeermarmelade bzw. Gelee. In Baden (wo ich herkomme) wird oft Himbeermarmelade verwendet. Ich glaube, das ist einfach Geschmackssache. Wer hier z.B. Himbeermarmelade besser findet, kann die natürlich auch verwenden – mit oder ohne Kerne… ;)
Wer noch mehr, sagen wir mal, »klassische« Kuchen ausprobieren möchte, wird hier auf dem Blog natürlich fündig werden. Wir probieren gerne Rezepte aus, die auch Oma und Uroma schon mochten. Manchmal wird allerdings angepasst. Man darf ja durchaus etwas auffrischen, oder? Unser einfacher Apfelmus Streuselkuchen könnte durchaus aus einem alten Backbuch stammen – vorausgesetzt man schmeißt »Apple Pie Spice« und »Vanille Extrakt« raus. Das gab es zu Uromas Zeiten nicht. Zumindest nicht für Otto Normalverbraucher. ;P Auch unser Bienenstich mit Erdbeeren basiert auf traditionellen Rezepten, wurde aber natürlich etwas ins »Hier und jetzt« gebracht, mit einigen der Anpassungen. ;P
ZUTATEN / INGREDIENTS
Für den Teig:
200g weiche Butter
150g Puderzucker
2 Eier (M)
1 Eigelb (M)
300g Haselnüsse, gemahlen
200g Mehl (Type 405)
1 TL Backpulver
1/4 TL Zimt
1/8 TL Kardamom
1/8 TL Salz
Für den Belag/Dekoration:
300g Johannisbeergelee (oder Marmelade)
3-4 EL gehobelte Mandeln
For the dough:
7 oz. (200g) butter, at room temperature
5.3 oz. (150g) confectioners‘ sugar
2 medium eggs
1 medium egg yolk
10.6 oz. (300g) ground hazelnuts
7 oz. (200g) all-purpose flour
1 tsp. baking powder
1/4 tsp. ground cinnamon
1/8 tsp. ground cardamom
1/8 tsp. salt
For the topping/decorations:
10.6 oz. (300g) redcurrant jelly (or jam)
3-4 tbsp. sliced almonds



ZUBEREITUNG / DIRECTIONS
1. Den Ofen auf 200°C (390°F) Ober-/ Unterhitze vorheizen. Eine 25cm Tarteform* (mit Hebeboden) leicht einfetten und zur Seite stellen.
2. Die weiche Butter mit dem Puderzucker in einer großen Schüssel hell und luftig aufschlagen. Die Eier und das Eigelb nacheinander dazugeben und jeweils gut unterrühren. Haselnüsse mit Mehl, Backpulver, Zimt, Kardamom und Salz vermengen und dann nach und nach zur großen Schüssel dazugeben und unterrühren – der Teig wird recht weich sein.
3. Etwa die Hälfte des Teiges in die vorbereite Backform füllen und zu einer glatten Schicht verstreichen – den Rest des Teiges in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle füllen. Mit dem Teig im Spritzbeutel einen Rand auf den Teig aufspritzen.
4. Das Johannisbeergelee einmal gut durchrühren, damit es sich gut verarbeiten lässt, dann löffelweise auf den Teig geben und vorsichtig zu einer durchgängigen Schicht verstreichen. Mit dem verbliebenen Teig ein Gitter auf das Gelee aufspritzen und dann einige gehobelte Mandeln auf dem Rand verteilen. Den Kuchen für etwa 30 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Aus dem Ofen holen und in der Form komplett abkühlen lassen.
Tipps:
+ Wer keine Tarteform hat, kann hier auch eine 26er-Springform verwenden
+ Sollte das Johannisbeergelee etwas zu fest sein, kann man es vor dem Verwenden kurz in der Mikrowelle erwärmen
+ Der Kuchen kann in einem luftdichten Behälter an einem kühlen Ort bis zu 2 Wochen aufbewahrt werden
1. Preheat the oven to 200°C (390°F). Lightly grease a 25cm tart tin* (with a loose bottom) and set aside.
2. Add the butter and confectioners‘ sugar to a large bowl and mix until light and fluffy. Add the eggs and egg yolk on after another, and mix well after each addition. Combine the hazelnuts with flour, baking powder, cinnamon, cardamom, and salt. Gradually add to the large bowl and mix in – the dough will be quite soft.
3. Transfer about half of the dough to the prepared tart tin and spread evenly to create a thick layer for the base. Add the remaining dough to a piping bag with a large star tip and pipe a border onto the dough base around the edges.
4. Stir the redcurrant jelly until soft and smooth. Spoon it onto the dough base and spread evenly. Use the remaining dough to pipe a lattice on top of the jelly, and then sprinkle some sliced almonds on the piped edge of the cake. Bake the cake in the preheated oven for about 30 minutes. Take out of the oven and let to cool down completely inside the baking tin.
Tips:
+ If you don’t have a tart tin, you can also use a 26cm springform tin here
+ If the redcurrant jelly is a little stubborn, you can heat it briefly in the microwave before using it
+ The cake can be stored in an airtight container for up to 2 weeks in a cool place


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Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
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Linzer Torte (mit Johannisbeergelee)
- Vorbereitungszeit: 00:25
- Kochzeit(en): 00:30
- Gesamtzeit: 01:00
- Menge: 1 1x
- Kategorie: Kuchen
- Küche: Österreich
- Diet: Vegetarian
Beschreibung
Ein absoluter Klassiker, den wir hier lieben: Linzer Torte mit Johannisbeergelee. Der Kuchen ist einfach zuzubereiten und hält sich extrem lange.
Zutaten
Für den Teig:
200g weiche Butter
150g Puderzucker
2 Eier (M)
1 Eigelb (M)
300g Haselnüsse, gemahlen
200g Mehl (Type 405)
1 TL Backpulver
1/4 TL Zimt
1/8 TL Kardamom
1/8 TL Salz
Für den Belag/Dekoration:
300g Johannisbeergelee (oder Marmelade)
3–4 EL gehobelte Mandeln
Arbeitsschritte
1. Den Ofen auf 200°C (390°F) Ober-/ Unterhitze vorheizen. Eine 25cm Tarteform* (mit Hebeboden) leicht einfetten und zur Seite stellen.
2. Die weiche Butter mit dem Puderzucker in einer großen Schüssel hell und luftig aufschlagen. Die Eier und das Eigelb nacheinander dazugeben und jeweils gut unterrühren. Haselnüsse mit Mehl, Backpulver, Zimt, Kardamom und Salz vermengen und dann nach und nach zur großen Schüssel dazugeben und unterrühren – der Teig wird recht weich sein.
3. Etwa die Hälfte des Teiges in die vorbereite Backform füllen und zu einer glatten Schicht verstreichen – den Rest des Teiges in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle füllen. Mit dem Teig im Spritzbeutel einen Rand auf den Teig aufspritzen.
4. Das Johannisbeergelee einmal gut durchrühren, damit es sich gut verarbeiten lässt, dann löffelweise auf den Teig geben und vorsichtig zu einer durchgängigen Schicht verstreichen. Mit dem verbliebenen Teig ein Gitter auf das Gelee aufspritzen und dann einige gehobelte Mandeln auf dem Rand verteilen. Den Kuchen für etwa 30 Minuten im vorgeheizten Ofen backen. Aus dem Ofen holen und in der Form komplett abkühlen lassen.
Hinweise
+ Wer keine Tarteform hat, kann hier auch eine 26er-Springform verwenden
+ Sollte das Johannisbeergelee etwas zu fest sein, kann man es vor dem Verwenden kurz in der Mikrowelle erwärmen
+ Der Kuchen kann in einem luftdichten Behälter an einem kühlen Ort bis zu 2 Wochen aufbewahrt werden
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