Diese Tarte ist verflucht! Sehr lecker, aber definitiv verflucht! ;)
Normalerweise erzähle ich hier ja keine langen Geschichten zu den Rezepten – einigen wird das vielleicht schon aufgefallen sein ;) Ich bin kein Fan von Food Bloggern, welche die Geschichte von „Moses und dem Auszug aus Ägypten“ in epischer Länge zu jedem ihrer Rezepte schreiben und man dann immer erstmal das Rezept suchen muss, weil es sich zwischen den Zeilen versteckt… aber diesmal sollte ich vielleicht etwas ausholen mit der Geschichte. Aber keine Angst – das Rezept ist da wo es sonst auch immer ist – am Ende. Dauert diesmal nur etwas länger bis man runtergescrollt hat :P
Es war einmal im Sommercamp… just kidding! ;)
Jut – wo fange ich am Besten an? Ich hab diesen Kuchen zwei mal gemacht. Das ist schon mal Mist ;) Das erste Mal war ein totales Desaster (das zweit Mal auch, aber dazu komme ich später). Das Rezept, das ich für die Füllung rausgesucht hatte, war nicht wirklich gut durchdacht. Für die Größe der Form, die ich benutzen wollte, war es einfach zu viel. Ich hatte etwa 1/3 der Füllung übrig – das war also ein Schuss in den Ofen und ich entschied mich den Kuchen noch einmal zu machen. An dem Tag, an dem ich den Kuchen also erneut machen wollte, hab ich mit dem Teig angefangen und in den Kühlschrank gelegt, weil ich für ein anderes Rezept bzw. für die Bilder von einem schon fertig gebackenen Rezept noch ein paar Beeren kaufen wollte. Ich hatte leider vergessen ein paar der benutzten Beeren für Fotos beiseite zu legen. Ich wollte also ein paar Berberitzen besorgen, aber im Laden in dem ich sie gekauft hatte, gab es keine mehr. Ich bin dann zu jedem Supermarkt und Biomarkt in der Gegend gelaufen, aber leider hatte keiner Berberitzen – unvorstellbar! :P Da hatte ich also schon mal kein Glück an dem Tag. Anscheinend sind die kleinen Dinger doch nicht so verbreitet, wie ich anfangs dachte.
Wie auch immer – ich kam also schon etwas frustriert zu Hause an und hab mich dann wieder dem Kuchen gewidmet. Den Teig ausgerollt, in die Form gelegt, Backpapier und Backerbsen drauf für das Vorbacken des Bodens und dann ab in den Ofen. Wie üblich räumte ich dann kurz auf und putzte alles… bis ich einen etwas verbrannten Geruch bemerkte. Ich hatte das Küchenfenster offen und dachte es käme von draußen. Für einen kurzen Moment dachte ich das Haus brennt, deshalb bin ich auch zur anderen Seite der Wohnung gegangen, aber da war nichts. Ich bin dann davon ausgegangen, dass ein Nachbar irgendwo grillt und das in die Wohnung zieht – wäre nicht das erste Mal. Als ich dann nach dem Ofen geschaut hab, war klar woher der Geruch kam – das Backpapier hatte Feuer gefangen und war fast komplett verkohlt ;)
Ich sollte Feuermelder installieren. Das Haus könnte komplett abbrennen und ich würde dann immernoch denken, dass jemand nur grillt :P
Das Backpapier war also total verbrannt (obwohl es eigentlich nicht brennen sollte) – der Boden hatte dabei auch etwas abbekommen – nicht viel, aber genug um auf Fotos hässlich auszusehen ;) Also nochmal von vorne. Ich hab also erstmal den zugerußten Ofen sauber geamcht, dann den Teig nochmal, wieder in die Form und darauf achten, dass das Backpapier diesmal mit nichts in Berührung kommt, das sich erhitzt. Hat funktioniert :) Füllung angepasst und etwas abgeändert, Johannisbeeren drauf und dann wieder in den Ofen. Heraus kam ein lecker riechender Kuchen!
Für das Fotoshooting hatte ich schon alles vorbereitet. Ich hab Fotos von Oben gemacht – wie üblich mit der Hilfe des Küchenstuhls. Ich stand schon hunderte Male auf diesem Stuhl, immer ohne Probleme. Bis jetzt :P Aus welchem Grund auch immer muss ich mich beim Runtersteigen vom Stuhl kurzfristig umentschieden haben und wollte doch noch ein Foto von oben machen – nur leider waren meine Arme und Beine wohl nicht im Einklang mit meinem Verstand. Das führte dann leider dazu, dass ich mit großem Gepolter vom Stuhl fiel. Zum Glück sind der Kamera und dem Kuchen aber nichts passiert! ;)
Von meinen Beinen und dem Handgelenk kann ich das allerdings nicht behaupten. Alles mögliche mögliche lag nach dem Sturz auf dem Boden – meine Wenigkeit mit eingeschlossen. Aber wie gesagt – hauptsache die Kamera war heil! ;)
Man möge jetzt denken – oh schon schlimm genug alles – aber hier hat es noch nicht aufgehört ;P Ich hab das Fotoshooting dann mit etwas zittrigen Händen noch schnell beendet, weil das Licht durch einsetzenden Regen immer schlechter wurde. Ich bin ins Wohnzimmer, weil ich nachschauen wollte, ob noch irgendwo Fenster auf sind und es eventuell reinregnet. Mein kleiner Hund Bruno schläft normalerweise im Wohnzimmer, wenn ich am werkeln bin, weil er dann nicht in die Küche darf… nur diesmal sass er etwas verstört in einer Ecke des Zimmers – sehr unterwürfig – normalerweise ein Zeichen dafür, dass er etwas angestellt hat. Nun ja – so war es dann auch ;) Durch mein Gepolter in der Küche und diverse hinausgerufene Flüche nach dem Sturz muss er sich wohl sehr erschreckt haben und hat daraufhin in sein Körbchen gepieschert… armes Ding ;)
Das war dann sozusagen das „Grande Finale“ dieser Mazarintårta. Ende der Geschichte ;)
Jetzt liegt es an Euch das Ding zu backen. Vielleicht ist das Rezept verflucht. Man weiss es nicht – sollte was passieren, bitte berichten ;)
Oh und zum Kuchen selbst noch – die Mazarintårta ist ein typisch skandinavischer Kuchen mit einer Marzipanfüllung – in diesem Fall dann noch mit roten und schwarzen Johannisbeeren. Das wars jetzt aber wirklich ;)
INGREDIENTS / ZUTATEN
1/2 cup (100g) butter
1/4 cup (50g) sugar
1 tbsp. honey
1 1/2 cups (200g) all-purpose flour
1 egg
For the filling:
1/3 cup (75g) butter, at room temperature
1/4 cup (50g) sugar
7 oz. (200g) almond paste or marzipan
1/2 cup (60g) all-purpose flour
3 eggs
4 tbsp. vanilla liquor (43)
7-10 oz. (200-300g) fresh red/black currant
For the decoration:
red currant
confectioner’s sugar for dusting
100g Butter
50g Zucker
1 EL Honig
200g Mehl (Type 405)
1 Ei
Für die Füllung:
75g weiche Butter
50g Zucker
200g Mandelpaste oder Marzipan
60g Mehl (Type 405)
3 Eier
4 EL Vanille Likör (43)
200-300g frische Rote/Schwarze Johannisbeeren
Für die Dekoration:
Rote Johannisbeeren
Puderzucker zum Bestäuben
DIRECTIONS / ZUBEREITUNG
2. Preheat the oven to 375˚F (190°C). Roll out the dough on a floured surface and place in a 10 inch (26cm) springform tin with loose bottom. Press to the bottom and sides to form a nice crust. Prick with a fork several times, line with baking parchment and put some baking beans on top. Pre-bake the crust for 20 minutes or until lightly golden brown in color. Take out of the oven and let cool down in the tin on a cooling rack.
3. Preheat the oven to 390˚F (200°C). Wash and let drain the red/black currant. In a large bowl beat the butter and sugar until light and fluffy. Add the almond (or marzipan) in small pieces and mix until combined. Add the flour and mix until just combined. The dough will be quite crumbly. Add the eggs one by one and mix until well combined. The dough should be now much more liquid. Add the liquor and mix. Fill into the pre-baked crust and smooth out the surface. Sprinkle with the berries and bake for 22-28 minutes or until toothpick inserted in center comes out clean. Take out of the oven and let cool down completely. Decorate with some fresh red currant and dust with confectioner’s sugar. Serve with whipped cream or vanilla ice cream.
2. Den Ofen auf 190°C (375°F) vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und in eine 26cm (10 inch) Springform mit losem Boden legen. Unten und an den Seiten festdrücken. Überstehenden Teig abschneiden. Mit einer Gabel mehrmals einstechen und dann mit Backpapier auslegen und beschweren (zweite, kleinere Form oder Backerbsen). Für 20 Minuten blind backen – der Boden sollte eine leicht goldene Farbe bekommen haben. Aus dem Ofen nehmen und in der Form auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
3. Den Ofen auf 200°C (390°F) vorheizen. Die Johannisbeeren waschen und abtropfen lassen. In einer großen Schüssel die Butter mit dem Zucker aufschlagen. Mandelpaste (oder Marzipan) in kleinen Stücken zugeben und verrühren, bis sich alles verbunden hat. Mehl zugeben und verrühren. Der Teig wird zu diesem Zeitpunkt etwas klumpen, aber das ist ok. Die Eier einzeln zugeben und gut verrühren. Der Teig sollte jetzt flüssiger und klumpenfrei sein. Likör zugeben und verrühren. Alles auf den vorbereiteten Boden füllen und glattstreichen. Mit den Beeren bestreuen und für 22-28 Minuten backen – mit einem Zahnstocher testen, ob noch Teig kleben bleibt und erst herausnehmen, wenn der Zahnstocher sauber herauskommt. Aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen. Mit ein paar frischen Johannisbeeren dekorieren und mit Puderzucker bestäuben. Mit Schlagsahne oder Vanilleeis servieren.
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Hier ist eine Version des Rezepts, das man leicht drucken kann.
DruckenMazarintårta mit Roten & Schwarzen Johannisbeeren
- Vorbereitungszeit: 70
- Kochzeit(en): 48
- Gesamtzeit: 120
Zutaten
Für den Boden
- 100g Butter
- 50g Zucker
- 1 EL Honig
- 200g Mehl (Type 405)
- 1 Ei
Für die Füllung
- 75g weiche Butter
- 50g Zucker
- 200g Mandelpaste oder Marzipan
- 60g Mehl (Type 405)
- 3 Eier
- 4 EL Vanille Likör (43)
- 200–300g frische Rote/Schwarze Johannisbeeren
Für die Dekoration
- Rote Johannisbeeren
- Puderzucker zum Bestäuben
Arbeitsschritte
- In einer großen Schüssel die Butter mit Zucker und Honig aufschlagen, bis alles leicht und luftig ist. Das Ei zugeben und gut verrühren. Mehl zugeben und kurz verrühren. Den Teig in Plastikfolie wickeln und für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank legen.
- Den Ofen auf 190°C (375°F) vorheizen. Den Teig auf einer bemehlten Fläche ausrollen und in eine 26cm (10 inch) Springform mit losem Boden legen. Unten und an den Seiten festdrücken. Überstehenden Teig abschneiden. Mit einer Gabel mehrmals einstechen und dann mit Backpapier auslegen und beschweren (zweite, kleinere Form oder Backerbsen). Für 20 Minuten blind backen – der Boden sollte eine leicht goldene Farbe bekommen haben. Aus dem Ofen nehmen und in der Form auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.
- Den Ofen auf 200°C (390°F) vorheizen. Die Johannisbeeren waschen und abtropfen lassen. In einer großen Schüssel die Butter mit dem Zucker aufschlagen. Mandelpaste (oder Marzipan) in kleinen Stücken zugeben und verrühren, bis sich alles verbunden hat. Mehl zugeben und verrühren. Der Teig wird zu diesem Zeitpunkt etwas klumpen, aber das ist ok. Die Eier einzeln zugeben und gut verrühren. Der Teig sollte jetzt flüssiger und klumpenfrei sein. Likör zugeben und verrühren. Alles auf den vorbereiteten Boden füllen und glattstreichen. Mit den Beeren bestreuen und für 22-28 Minuten backen – mit einem Zahnstocher testen, ob noch Teig kleben bleibt und erst herausnehmen, wenn der Zahnstocher sauber herauskommt. Aus dem Ofen nehmen und komplett abkühlen lassen. Mit ein paar frischen Johannisbeeren dekorieren und mit Puderzucker bestäuben. Mit Schlagsahne oder Vanilleeis servieren.
Hinweise
- Enjoy baking!
Nährwerte
- Portionsgröße: 12
Puh, da hatten den Kuchen und du aber wirklich einen schlechten Tag. Nichtsdestotrotz werde ich mich mal ans Nachbacken wagen. Berberitzen brauch ich grad keine, erschreckbare Haustiere gibt es (leider) nicht und vom Stuhl gefallen bin ich bisher beim Fotografieren auch nie. Kann also nicht allzu viel passieren. ;-)
Dann wünsche ich viel Erfolg und viel Glück – just in case ;))
LG, Marc