Heute wird es gruuuuselig. Na ja, oder vielleicht auch nicht. Ich würde mich allerdings freuen, wenn ihr euch beim Anblick meines kleinen, von Geistern geplagtes Halloween Haunted Lebkuchenhaus ein wenig gruselt :P Dann hätte sich die ganze Arbeit gleich doppelt gelohnt. Ein klein wenig Arbeit ist so ein Haus nämlich… solltet ihr sowas also mal machen wollen (jetzt so kurz vor Halloween wird es vermutlich nicht mehr ganz reichen), dann braucht ihr etwas Vorlauf… ;)

Ich wollte schon lange einmal so ein gruseliges Lebkuchenhaus backen und zusammenbauen. Liegt vielleicht daran, dass ich vor seeehr langer Zeit mal Architektur studiert habe – nicht erfolgreich, sonst würdet ihr das hier vermutlich nicht lesen ;) Irgendwie finde ich solche Projekte spannend. Nervenaufreibend trifft es allerdings auch. Wer schon ein Lebkuchenhaus gebacken hat, der wird mir hier sicher zustimmen. Passen die gebackenen Teile zusammen, oder nicht? Halten die Wände, wenn man sie mit Zuckerguss zusammenkleistert? Sitzt die Dekoration richtig und rutscht nicht runter? Solche kleinen Häuschen können einen manchmal ganz schön stressen. Wenn dann noch Türmchen und Balkone dazukommen wird es nicht einfacher :P
Da ich ja eher die ungewöhnlichen Dinge im Leben mag, war mir ein „normales“ Lebkuchenhaus irgendwie zu langweilig. Hatte ich auch schon öfter gemacht. Man kann es natürlich auch übertreiben und ins Extreme verfallen, wie das mein Bloggerkollege Markus aka. Backbube vor einiger Zeit getan hat – er hat kurzerhand einmal ein Lebkuchenhaus in Form des Ulmer Münsters gebaut. Fast in Originalgröße wie es aussieht. Finde ich zwar super cool, aber das wäre mir dann doch etwas zu viel Arbeit gewesen. Da hab ich mir lieber ein paar Pläne für ein Gruselhaus rausgesucht und mich dort ausgetobt ;)

Das gute am Internet ist ja, dass es für fast alles, was man braucht etwas online gibt. So auch, wenn man ein Haunted House aus Lebkuchen bauen möchte. Auf dieser Webseite hab ich vor einigen Jahren mal eine Vorlage für so ein Haus gefunden und wollte es eigentlich schon lange umsetzen. Zeitlich hatte es aber nie hingehauen – aktuell habe ich etwas mehr Zeit für sowas, da war klar, dass ich mich dieses Jahr dransetze. Wenn ihr das Haus also nachbauen wollt, dann solltet ihr euch die Vorlage dafür dort runterladen. Hier werdet Ihr nur das Rezept und die Beschreibung für den Zusammenbau bekommen…
Apropos Rezept und Zusammenbau. Wie schon gesagt – ihr werdet ein Weilchen brauchen. Ich sass mit Pausen mehrere Tage an dem Haus. Den Teig habe ich in mehreren Portionen zusammengeknetet und dann entsprechend auch in mehreren Runden Teile für das Haus ausgeschnitten und gebacken. Wer eine große Küchenmaschine zu Hause hat, kann das natürlich auch alles auf einmal machen – es schadet aber auch nicht, wenn der Teig etwas liegt und erst nach und nach zum Einsatz kommt. Man muss sich also nicht stressen und kann z.B. nach der Arbeit immer wieder mal etwas backen, bis man dann alles zusammen hat, was benötigt wird – der Zusammenau sollte dann aber im Idealfall am Stück erfolgen, damit dann alles auch gut durchtrocknen kann…
ZUTATEN / INGREDIENTS
Für den Teig (3 mal zubereiten):
100g weiche Butter
100g brauner Zucker
3 TL Lebkuchengewürz
1 TL Zimt
Prise Salz
230g Rübensirup (hell oder dunkel)
1 TL Vanille Extrakt
350g Mehl (Type 550), plus mehr zum ausrollen
Für das Icing (braucht man etwa 1 1/2 mal):
520g-650g Puderzucker
1/2 TL reiner Weinstein (Cream of Tartar)
3 Eiweiß (M), plus ggf. mehr
1 TL frischer Zitronensaft, plus ggf. mehr
Lebensmittelfarben (schwarz, braun, rot, etc.)
Für die Dekoration:
Salzbrezelstangen
Spritzbeutel
kleine runde Tüllen
kleine abgeflachte Tüllen
For the dough (make 3 times):
3.5 oz. (100g) butter, at room temperature
1/2 cup (100g) brown sugar
3 tsp. gingerbread spice
1 tsp. ground cinnamon
pinch of salt
8 oz. (230g) light beet syrup
1 tsp. vanilla extract
2 2/3 cups (350g) all-purpose flour, plus more for dusting
For the icing (make about 1 1/2 times):
4-5 cups (520g-650g) confectioners’ sugar
1/2 tsp. cream of tartar
3 medium egg whites, plus more if needed
1 tsp. fresh lemon juice, plus more if needed
food coloring (black, brown, red, etc.)
For the decoration:
salted pretzel sticks
piping bags
small round piping tips
small flat piping tips


Ich hab versucht so gut es geht den Ablauf zu beschreiben – ein gewisser Sinn für Statik ist allerdings von Vorteil :P Ich übernehme also keine Garantie, falls das Haus zusammenkracht und die Versicherung nicht zahlt. Den Boden der Terrasse und des seitlichen Balkons hab ich übrigens 3 mal gebacken und übereinander gestapelt, damit alles richtig zusammenpasst. In der Vorlage steht was von Keksen als Grundlage – hatte ich nicht und wollte ich auch nicht ;) Also das müsstet ihr beachten beim Backen. Ansonsten braucht man nur etwas Fingerspitzengefühl, hier und da vielleicht mal eine helfende Hand und dann sollte das was werden. Bei der Dekoration könnt ihr euch austoben. Muss ja nicht aussehen wie meins. Ich hab mich soweit es ging an das Original gehalten – das Haunted Mansion aus dem Disneyland Paris (ich liebe diese Geisterbahn!) ;)
Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Man kann es mit etwas Geduld und einer ruhigen Hand schaffen. Solltet Ihr Probleme haben, könnt Ihr mich gerne anschreiben – helfe gerne, wenn ich kann. Ansonsten… frohes Gruseln und Happy Halloween!




ZUBEREITUNG / DIRECTIONS
1. Für den Teig die Butter in eine große Schüssel geben und aufschlagen, bis sie weich und cremig ist. Braunen Zucker, Lebkuchengewürz, Zimt und Salz dazugeben und luftig aufschlagen. Rübensirup und Vanille Extrakt dazugeben und unterrühren. Mehl dazugeben und unterrühren/kneten, bis ein glatter Teig entsteht. Den Teig auf die Arbeitsplatte geben, mit etwas Mehl bestäuben und noch einmal kurz mit den Händen durchkneten. Teig zu einer Scheibe formen und in Klarsichtfolie einschlagen. Für etwa 30 Minuten in den Kühlschrank legen. Ich hab den Teig in drei Portionen zubereitet, weil meine Küchenmaschine nicht alles auf einmal geschafft hätte. Wer eine große Maschine hat, kann natürlich alles in eine Schüssel werfen – trotzdem in mehreren Portionen in den Kühlschrank legen, weil man nicht alles auf einmal benötigt. Der Teig kann auch über Nacht im Kühlschrank lagern, falls jemand vorarbeiten möchte.
2. Den Ofen auf 175°C (350°F) vorheizen. Ein großes Stück Backpapier auf die Arbeitsplatte legen und mit etwas Mehl bestäuben. Einen Teil des Teiges auf dem Papier ausrollen – etwa 0,5cm dick. Die Vorlagen für das Haus auflegen und mit einem scharfen Messer den Teig zuschneiden. Die einzelnen Teile sollten nicht zu nah beieinander liegen, da der Teig etwas auseinander läuft. Bei Fenstern und Türen die Teilstücke, die eigentlich raus müssen, beim Backen dort belassen, wo sie sind, damit der Teig dort nicht zusammenläuft. Direkt nach dem Backen müssen diese Teile dann erneut geschnitten und entfernt werden. Wenn genügend Hausteile für ein Blech zusammengekommen sind, das Backpapier mit den Teigstücken auf ein Backblech ziehen und für etwa 20-23 Minuten backen. Der Lebkuchen sollte goldbraun aussehen, aber nicht zu trocken oder verbrannt sein. Aus dem Ofen holen und das Backpapier mit dem Lebkuchen vom Backblech ziehen. Wenn die Lebkuchenstücke arg auseinander gelaufen sind, hat man jetzt noch die Chance zu korrigieren und zurechtzuschneiden – je länger der Lebkuchen aus dem Ofen ist, umso schwieriger und gefährlicher wird es, die Stücke zuzuschneiden, weil trockener Lebkuchen schneller bricht. Hier also schnell und vorsichtig arbeiten, falls notwendig. Wenn alle Bestandteile des Hauses gebacken wurden, sollten sie komplett abkühlen, bevor man anfängt das Haus zusammenzubauen.
3. Für das Icing etwa 500g Puderzucker und den reinen Weinstein in eine große Schüssel geben und vermischen. Das Eiweiß und den Zitronensaft dazugeben und glatt rühren. Das Icing für die Konstruktion des Hauses sollte relativ dick sein, von der Konsistenz her eher wie eine Buttercreme. Für Geländer braucht es ein etwas weniger festes Icing – entsprechend muss man hier etwas anpassen, je nachdem für was man das Icing gerade braucht. Das Icing für die Konstruktion sollte in etwa die Farbe des Lebkuchens haben, das Icing für die Holzverkleidung des Hauses leicht braun-grau sein und das Icing für das Dach und die Geländer relativ dunkel, fast schwarz sein – die Farben also entsprechend anpassen.
4. Ich würde empfehlen mit dem Hauptteil des Gebäudes anzufangen. Damit die Seiten perfekt zusammenpassen, kann man Ränder in einem 45° Winkel anschneiden und dann mit dem dickeren Icing zusammenfügen. Für mindestens 1 Stunde trocknen lassen, bevor man zusammengebaute Teile bewegt. Bei den Dächern fängt man am Besten mit den Dachschrägen an und platziert den oberen Teil des Daches, sobald die Seiten trocken und fest sind. Das Haus auf eine Platte stellen und dann den Vorbau für den Eingang anbauen, die Veranda anfügen, die Terrasse mit zurechtgeschnittenen Salzbrezelstangen befestigen und dann die Balkone an der Seite, das Dach und den kleinen Turm befestigen. Über Nacht trocknen lassen.
5. Für die Holzverkleidung des Hauses eine abgeflachte Spritztülle verwenden mit einem braun-grauen Icing. Für das Dach das dunkle Icing und eine runde Spritztülle verwenden, um die Dachziegel-Optik zu bekommen. Für die Geländer/Fensterläden dunkles Icing auf ein Stück Backpapier in den entsprechenden Formen aufspritzen und komplett trocknen lassen. Diese Verzierungen brechen recht schnell, deshalb vorsichtig arbeiten und wirklich gut trocknen lassen. Die Verzierungen mit Icing am Haus anbringen und trocknen lassen.
6. Um das Haus noch etwas verwitterter und echter aussehen zu lassen, kann man mit etwas Lebensmittelfarbe auf dem Icing Schatten und Bruchstellen aufmalen.
1. For the dough add the butter to a large bowl and mix until softened. Add the brown sugar, gingerbread spice, ground cinnamon, and salt and mix until light and fluffy. Add the beet syrup and vanilla extract and mix in. Add the flour and mix/knead until you get a nice smooth dough. Place the dough on your work surface, sprinkle with some more flour and knead for some time with your hands, shape into a disk and wrap in plastic wrap. Place in the fridge for 30 minutes. I made three batches of dough because it was easier for my kitchen machine to process – if you have a larger one, make all at once, but divide it into three batches and then let it rest in the fridge. You can store the dough overnight if you need to prepare it in advance.
2. Preheat the oven to 350°F (175°C). Place a large piece of baking parchment on your work surface and sprinkle with some flour. Take the first batch of dough and roll out on the paper – about 0.2 inches thick. Place the template pieces on the dough and cut out with a sharp knife. Try not to place the template pieces too close to each other since the dough tends to spread. For windows and doors cut the shapes, but do not remove the windows/doors – you have to remove those parts right after baking. When you have enough parts on your baking parchment, slide onto your baking sheet and bake for about 20-23 minutes. The gingerbread should have a nice golden brown color, but not look burned. Take out and pull the baking parchment with the gingerbread pieces off the baking sheet. If you need to trim the pieces because they spread too much, you have couple minutes where it is easy to cut the gingerbread – when it is cooled and dry, cutting the gingerbread will get more difficult and in some cases, it can break. Be careful ;) Continue cutting and baking the gingerbread until you got all the pieces you need. Let them cool completely before assembling the house.
3. For the icing add about 4 cups of the confectioners‘ sugar and the cream of tartar to a large bowl and mix until well combined. Add the egg whites and lemon juice and mix until you get a smooth and shiny icing. The icing for the construction of the house should be thicker, the one to pipe railings, for example, should be not too thick, so you have to adjust depending on the usage of the icing. The icing to build the house should also have a similar color to the gingerbread, the icing for the wood panels should be on the grey-brownish side, the icing for the railings dark grey and the icing for the roof even darker – so adjust accordingly.
4. I recommend starting with the main part of the building. To perfectly fit two sides together, you should cut the edges at a 45° angle. Use the thicker icing to keep all parts together and let dry for at least 1 hour before moving. For the roofs you should start with the sides and put them together – use glasses or other heavy objects to hold everything in place, then the sides are dry, add the top of each roof. To assemble the parts, place the main part of the building on a board, attach the entrance, the porch, and balcony (with the pretzel sticks as pillars), as well ass the balconies on the side, the main roof and the little tower. Let dry overnight.
5. To achieve the wooden look of the house, use a flat piping tip and use a greyish-brownish icing. For the roof use dark, almost black icing and use a round tip to get the pattern of roof tiles. To create the railings and shutters use dark icing and pipe the railings/ stutters on a piece of baking parchment and let dry. The pieces are quite delicate to handle, so be careful and let them dry really good. Add the railings and more decorations with icing on the house and let dry.
6. To make the house look even more real, you can brush the house with some food color to make it look more decayed.

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Hier ist eine Version des Rezepts, die man leicht drucken kann.
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Halloween Haunted Lebkuchenhaus
- Vorbereitungszeit: 10m
- Kochzeit(en): 20m
- Gesamtzeit: 24h
- Menge: 1
- Kategorie: Cookies
- Küche: Deutsch
Beschreibung
Wenn es zu Halloween mal eine kleine Deko braucht, wie wäre es dann mit einem gruseligen Halloween Haunted Lebkuchenhaus? ;)
Zutaten
Arbeitsschritte
Hinweise
Viel Spass beim Backen und Dekorieren! Nehmt euch etwas Zeit ;)
Wow, das sieht ja toll aus!
Ich hätte dafür gar nicht die Geduld – ich bewundere Deine dafür um so mehr.
Viele Grüße
Claudia
„Heilig´s Blechle“ war mein erster Gedanke bei diesem grandiosen Meisterwerk!
Wunderschön gruselig würd ich sagen! ;-)
Und ich glaube, das beste an einem Halloween-Haus ist, dass auch mal was schief gehen oder brechen kann und dass es das sogar noch autentischer macht! Denn an einem Lebkuchenhaus haben wir uns das letzte Mal vor 20 Jahren gewagt und nunja eine Halloween-Bruchbude hätten wir noch daraus machen können! :-D :-D :-D
Liebe Grüße
Steffi