Die Zeiten ändern sich. Das hat meine Oma schon immer gesagt. Dem Spruch werden aktuell wohl viele ohne Umschweife zustimmen können, wenn sie auf die letzten beiden Jahre zurückblicken. Seit die Pandemie unser Leben beeinflusst und oft auch in großen Teilen bestimmt, hat sich sehr viel geändert. Von den Abstandsregeln bis hin zum Arbeiten im Home Office. Jeder ist irgendwie betroffen – mal mehr, mal weniger. Besonders umfangreich sind Beschränkungen und Änderungen aktuell zB. auch im Bereich Reisen bzw. Urlaub.
Viele Länder reglementieren stark, wer ein- und ausreisen darf, es werden immer wieder neue Vorgaben gemacht, die die Sicherheit beim Reisen gewährleisten sollen. Für mich persönlich waren im ersten Jahr der Pandemie Reisen und Urlaub kein Thema. Erst als die Zahlen überall wieder runtergingen und Reglementierungen gelockert wurden, war es für mich überhaupt erst möglich, sich irgendeine Reise ins Ausland vorstellen zu können. Im Sommer dieses Jahres (August 2021) sind wir dann nach langer Zeit dann das erste Mal wieder nach Spanien, um Familie und Freunde zu besuchen… was noch immer nicht einfach war, ganz besonders der erste Flug nach fast zwei Jahren.
Mittlerweile, muss ich zugeben, bin ich etwas entspannter bei dem Thema, wenn auch immer noch recht vorsichtig. Letzten Monat (Anfang November, als Omicron noch nicht auf dem Vormarsch war) hatte ich die Gelegenheit, das Reisen in einer „Bubble“ zu testen. Eine Kreuzfahrt (Pressereise) auf dem Mittelmeer, bei der das Thema „Sicherheit auf Reisen“ ganz großgeschrieben wurde. Wer zu Anfang der Pandemie mitbekommen hat, wie COVID die Kreuzfahrtindustrie lahmgelegt hat, wird das sicher nachvollziehen können, dass hier Sicherheit des Gastes und der Arbeiter auf den Schiffen oberste Priorität haben.
Was macht ein Foodblogger auf einem Kreuzfahrtschiff?
Costa Cruises hatte einige Blogger und Medienvertreter (und mich) auf eine Kreuzfahrt auf der Costa Smeralda* eingeladen. Warum mich als Foodblogger? Well… in diesem Fall ging es nicht nur um die Kreuzfahrt und das Thema Reisen, sondern auch um das Gebäck Panettone ;) Ich musste auch zweimal lesen, als die Einladung kam… auf der Costa Smeralda wurde dieses Jahr der/die „Panettone senza confini“ abgehalten – eine Veranstaltung zur Förderung des Panettone mitsamt Panettone Wettbewerb, um den besten Panettone Italiens zu bestimmen.
Man stelle sich vor, wir Deutschen würden auf einer Kaffeefahrt auf dem Rhein den besten deutschen Christstollen küren. Nur beim Panettone eben auf einem richtigen Kreuzfahrtschiff und etwas glamouröser ;P
Scherz beiseite. Warum soll so eine Veranstaltung nicht mal auf einem Kreuzfahrtschiff veranstaltet werden? Costa ist eine italienische Kreuzfahrtgesellschaft und schreibt sich selbst auf die Fahnen, exzellentes italienisches Essen zu servieren – klar kann man da auch mal den Besten der Besten italienischen Panettone küren!
Über den Wettbewerb selbst würde ich euch ja gerne mehr erzählen, aber leider war die Veranstaltung komplett in Italienisch und meine Kenntnisse dieser Sprache reichen über das Bestellen von Bier und Essen in einem Restaurant leider nicht hinaus. Schimpfen kann ich auch auf Italienisch. Was ich weiß – 60 Panettone aus ganz Italien wurden zum Wettbewerb eingereicht. Nur 20 davon haben es ins Finale auf dem Kreuzfahrtschiff geschafft und einer hat gewonnen – das dürfte allerdings klar gewesen sein ;)
Giuseppe & Mauro Lo Faso aus Bolognetta bei Palermo* haben mit ihrem Gebäck den heißbegehrten Preis abgeräumt. Ich durfte von dem guten Stück sogar probieren und muss sagen, dass auch ich davon begeistert war ;)
Ich wurde zu Beginn der Kreuzfahrt gefragt, ob ich als Jurymitglied meinen „Senf“ zum Panettone Wettbewerb dazugeben möchte – was ich generell sehr gerne getan hätte. Ich kann Leute gut verurteilen… ich meine Gebäcke gut beurteilen! In diesem Fall musste ich allerdings passen. Alleine schon beim Gedanken 20 Stück Panettone nacheinander Essen zu müssen, ist mein Blutzucker stark angestiegen. Wie ihr sicher wisst, muss ich da aufpassen. Wenn ich wirklich 20 Stück Panettone gefuttert hätte, wäre ich mit Sicherheit in ein diabetisches Koma gefallen – das hatte ich einmal fast und brauche ich nicht nochmal ;P
Anyway. Zwei bis drei kleine Stücke hab ich dann doch probiert auf der Veranstaltung und glücklicherweise war sogar der Gewinner darunter. Als ob ich es geahnt hätte. Den Posten des Jurymitglieds hat dann meine Bloggerkollegin Claudia übernommen – bei ihr auf dem Blog könnt ihr definitiv mehr über die schwere Arbeit als Jurorin erfahren: Die Wahl des besten Panettone Italiens.
Auf der Kreuzfahrt war natürlich noch mehr angesagt als „nur“ der Panettone Wettbewerb. Die Route ging von Rom (Civitavecchia) über Savona, Marseille, Barcelona, Palma de Mallorca und Messina wieder zurück nach Rom. Um oben noch einmal anzuknüpfen – man reist aktuell auf einem Kreuzfahrtschiff wirklich wie in einer Bubble. Bevor man überhaupt auf das Schiff gelassen wird, steht erst einmal ein PCR Test an, um sicherzustellen, dass niemand mit COVID-19 auf das Schiff kommt.
In meinem Fall musste der Test leider zweimal durchgeführt werden, weil der erste Test kein eindeutiges Ergebnis geliefert hatte… das heißt ich saß etwa 5 Stunden im Cruise Terminal rum, weil ich auf die Testergebnisse warten musste. Der Rest der Reisegruppe konnte in der Zeit schon den ersten Willkommensdrink auf dem Schiff genießen ;P
War für mich jetzt natürlich etwas weniger schön, aber absolut OK, wenn man bedenkt, dass damit sichergestellt wird, dass niemand irgendwas auf das Schiff „einschleppt“.
Reisen während einer Pandemie
So weit, so gut. Die „Bubble“ ermöglicht es, die Zeit, die man auf dem Schiff verbringt, relativ entspannt genießen zu können. So soll es ja eigentlich auch sein. Man weiß, dass alle geimpft (oder genesen) und getestet sind, es werden überall Masken getragen (außer beim Essen und Trinken) und fast alle halten sich an die Abstandsregeln. Ich hatte nur in ganz seltenen Fällen mal das Gefühl, dass mir jemand zu nah auf die Pelle ging… i.d.R. wird hier auch vom Personal darauf geachtet und ggf. auch mal jemand gebeten Abstand zu halten. Definitiv ein Pluspunkt in der aktuellen Situation.
Wenn man Kreuzfahrten vor der Pandemie kennt, dann ist die „Bubble“ aktuell allerdings auch nicht immer nur positiv… zumindest für mich. Ich hab ja schon einige Kreuzfahrten aufm Buckel – sei es auf dem Mittelmeer oder in der Karibik. Für mich war das bisher immer ein toller Urlaub. Man hat sein schwimmendes Hotel mit leckerem Essen und Entertainment und klappert auf der Reise nebenbei auch noch mehrere Länder, Inseln und Hafenstädte ab. Das ist aktuell auch weiterhin möglich, aber nur sehr eingeschränkt.
Viele Länder/Städte lassen im Moment nicht jeden an Land und wenn, dann nur in einer „Extended Bubble“ sozusagen – d.h. man kann nur an Land gehen, wenn die Cruiseline dafür sorgt, dass alle lokalen Corona Auflagen und Restriktionen erfüllt werden. In den Grundzügen eine prima Idee ;)
Für die Urlauber bedeutet das dann in den meisten Fällen, dass man das Kreuzfahrtschiff nur mit einer geführten (kostenpflichtigen) Tour verlassen darf – so auch auf der Costa Smeralda zum Zeitpunkt der Cruise. Wer sowas eh gerne mitgemacht hat, für den wird das dann alles kein Problem sein – wir bzw. ich bin aber gerne einfach so vom Schiff und durch die Stadt gebummelt, in der man morgens mit dem Schiff eingelaufen ist.
Diese Vorgehensweise macht so eine Kreuzfahrt natürlich nochmal einen Tick sicherer für alle Beteiligten – Reisende wie Besatzung – aber in meinem Fall leider auch etwas unattraktiver in einer Pandemie. Ich bin einfach kein Fan geführter Landausflüge. Ich spazier halt lieber ein bisschen durch eine Stadt, geh hier und da vielleicht ein paar Sachen einkaufen und setze mich dann entspannt in ein Café, um ein paar lokale Spezialitäten zu probieren… anstatt mehrere Stunden mit fremden Menschen in einem Reisebus zu sitzen, um von A nach B zu kommen, nur um dann irgendwo kurz durch ein kleines Städtchen zu bummeln und eventuell noch irgendwo schnell ein Getränk und Häppchen serviert zu bekommen, das alles schon vorab festgelegt war ;P
Es gibt natürlich auch andere Touren – auf Gran Canaria hatte ich z.B. mal bei einer absolut genialen Radtour über die Insel mitgemacht – sowas wird aktuell sicher auch noch prima funktionieren. Man muss eben genau schauen, was alles angeboten wird.
It’s all about the food!
Anyway. Ich könnte euch jetzt noch lange von der Costa Smeralda erzählen, von den vielen Angeboten, die man auf dem Schiff hat – angefangen mit den Shows in den Theatern*, den Workshops, die man auf dem Schiff machen kann, dem Wellness & Spa Bereich*, dem Aquapark mit mehreren Wasserrutschen, den ganzen Restaurants* (u.a. das Archipelago* mit Menüs von Köchen mit Michelin Sternen), Bars etc. pp. – die Liste ist lang. Mache ich aber jetzt nicht – ich zeige euch lieber ein paar Bilder vom leckeren Essen – it’s all about the food ;)
Wenn ihr wollt, kann ich demnächst ja noch etwas mehr über die Aktivitäten auf so einem Kreuzfahrtschiff und auch über die Orte, die ich schon besucht habe, erzählen… nicht nur von dieser einen Kreuzfahrt. Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen. War ja jetzt schon viel Geplapper für einen Artikel ;P
Essen ist auf einem Kreuzfahrtschiff natürlich immer ein großes Thema – auf der Costa Smeralda bekommt man vom Snack an der Poke Bar oder am Burger Stand bis zum Abendessen im Restaurant mit Michelin Sterne Menü einfach alles. Und das fast rund um die Uhr. Hier sind einige Beispiele für die vielen süßen Naschereien, die Pastry Chef Riccardo Bellaera für Costa kreiert hat.
Eins hab ich aber noch – natürlich kann ich das Feld hier nicht ohne ein passendes Rezept verlassen. Inspiriert durch die Unmengen an Panettone, die ich in der Woche auf dem Schiff probieren durfte, hab ich mich entschlossen, ein leckeres Rezept mit diesem italienischen Kuchen umzusetzen. Klar, ich hätte euch auch einen richtigen Panettone backen können, aber da den nur die wenigsten selbst machen wollen, dachte ich mir – es geht auch einfacher. Wie wäre es also mit Panettone Trifles mit Marsala Kirschkompott? Weihnachten ist zwar schon rum, aber wer noch welchen übrig hat (was ja recht wahrscheinlich ist, wenn man einen dieser Brummer geschenkt bekommen hat), dann sind diese Trifles das perfekte Dessert auch nach Weihnachten. Resteverwertung Deluxe! ;)
Hinweis: Der Beitrag entstand im Rahmen einer Pressereise auf der Costa Smeralda. Der Beitrag ist deshalb als Werbung zu kennzeichnen. Meine Äußerungen sind allerdings nicht beeinflusst und entsprechen meiner eigenen Meinung ;)
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